Hallo Jochen
Glückwunsch zum Neuerwerb dieses schönen Binos. Ja, schwer isses. Leg dich doch einfach auf den Rücken und schau nur in den Zenit.
Spaß beiseite. So ein Glas ist kein Spielzeug mehr und so kommen nur stabile Lösungen in Frage.
Die zielführenste Lösung für so einen Brocken haben Hubertus und Basti ja schon genannt.
Warum magst Du kein Parallelogramm? Ist dir das zu viel Gerödel und hast Du schon mal eines benutzt? Wenn es hier eine einfache und leichte aber stabile Lösung sein dürfte, wäre die von
Christian interessant. Das meiste besteht hier aus Fertigteilen (Dreibein- und Einbein-Stativ und C-Rohr aus dem Drachenbau).
Für so ein Glas gilt es in jedem Fall ein stabiles Stativ mit weiter Spreizung und ausreichender Höhe einzusetzen. Ein Stativ mit einem abwinkelbaren Innenrohr (wie Benro A2970 oder Manfrotto 055XProB) in Kombination z.B. mit einem Manfrotto Joystick wäre zwar prinzipiell möglich, jedoch wird da ganz schnell ein Gegengewicht fällig, damit die 5kg am Ausleger nicht die ganze Konstruktion umwerfen. Du erreichst jedoch damit den Zenit, wenn auch eventuell nur im Sitzen. Mit Gegengewicht sind wir aber schon wieder nah am Parallelogramm. Ich hatte anfangs sowas auch mal versucht und habe mir dann doch ein Parallelogramm gebaut, weil mir die Lösung zu umständlich in der Verstellung war. Da ging es übrigens nur um das 2,7kg schwere MX 10,5x70 und ich musste zur Sicherheit schon ein Ballastgewicht in die Mitte hängen. Ein leichtes Anstoßen im Dunkeln hätte sonst schon zum Salto gereicht.
Ansonsten wurde der MagicArm von Manfrotto bei a.de mehrfach besprochen und gelobt. Da brauchst Du halt immer einen stabilen Befestigungspunkt. Es scheint jedoch eine recht geniale und bezahlbare Lösung zu sein. Was der MagicArm zu 4,7kg sagt? Keine Ahnung. Lies mal die ganzen Threads in denen der thematisiert wird oder probiers beim Händler aus. Die Beispiele mit der Liegestuhlbefestigung würde ich aber im Hinblick auf die Kopflastigkeit (ohne Benutzer) erstmal kritisch prüfen, da sonst das Glas im Dreck liegt. Das bedeutet dann wohl Gegengewichte für die Liege? Blöd.
Halt, da war noch was. Der Dieter Martini hat mal eine
Wippe konstruiert (nach unten scrollen). Auch hier gilt es beim Zeniteinblick mit den Okularen ca. 20cm vom Stativ wegzubleiben (abhängig vom Bauch) und zwischen den Stativbeinen zu stehen. Was brauchen wir auch hier wieder, damit die ganze Fuhre nicht umknallt? Genau, Gegengewichte.
Du siehst, wie man es dreht und wendet, kommst Du (außer bei dem MagicArm am fixen Befestigungspunkt) nicht ohne Gegen- oder Ballastgewichte aus. Da fehlt nur noch ganz wenig und Du bist beim Parallelogramm, das für die meisten die endgültige Lösung ist. Nun liegt es an dir, eine sinnvolle Lösung zu finden ohne allzu viel Lehrgeld als Verlust abzuschreiben, denn billig ist keiner der aufgezeigten Wege.
Gar nichts dabei? Dann bleibt dir wohl doch nur die Anmeldung im Fitness-Studio oder Du vertickerst das Glas wieder. In unserem Hobby gibt es leider keine großen Geräte mit einem tauglichen kleinen Unterbau oder um es auf den Punkt zu bringen: "wer A sagt muss auch B sagen".
Ach und noch was: Kauf für ein 22-fach Bino keine Billigkomponenten. Bis 10-12 fach macht ein Zittern im Bild nicht viel aus, aber darüber siehst Du ganz schnell nur noch Striche statt Punkte und wirfst eine Menge der Leistung und Wahrnehmung einfach weg.
Gruß, Michael