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Mitglied seit: 01.03.2013(UTC)
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Hallo, ich habe mir gerade das Skymaster 25x70 kommen lassen und konnte es wegen entsetzlichen Dauerhochnebels bislang nur terrestrisch testen. Das Fernglas ist gut kollimiert, leichter als angegeben, nämlich 1300g (Fernglas allein) und lässt sich noch gut aus der freien Hand bedienen, besser nat. aufgestützt und für Beobachtungen im eigentlichen Sinn muss es klarerweise auf ein Stativ (so auch konzipiert). Der Auflösungsgewinn bei aufgestützem Beobachten ist beträchtlich gegenüber einem mittelgroßen Fernglas - das höhere Zittern ungeachtet. Man bekommt ziemlich viel für relativ wenig Geld, so meine Einschätzung. Das Sehfeld liegt wohl nicht um oder gar über 65°, aber knapp 60° könnten es sein und das ist angesichts der vernünftigen Pupillenschnittweite nicht schlecht, als Brillenträger muss man nur geringe Sehfeldeinschränkungen hinnehmen. Die weichen Augenmuscheln lassen sich sehr bequem hinunterklappen. Die Vergütung scheint ordentlich, wenn auch nicht SEHR gut. Vom multivergüteten Objektiv abgesehen (grün/violett) schimmern nach weiter innen verweisende Lichtreflexe ausschließlich bläulich (nicht intensiv weiss), was ich als Einfachvergütung weiterer Linsen und Prismen (also eher nicht unvergütet) deute. Das ist nicht schlecht, denn auch heutige Einfachvergütungen lassen sich nicht mehr gut mit viel älteren vergleichen. Die Okularbrücke ist gegenüber den 15x70-Modellen verstärkt. Die Fokussierung ist schwergängig, eigenmächtige Verstellungen der Fokuslage muss man eher nicht befürchten, das Gewinde ist flach genug (angeblich 360° drehbar). Die Naheinstellgrenze ist, wie man sich denken kann, enorm weit draussen, noch weiter als angegeben. Für Nahbeobachtungen taugt das Fernglas also überhaupt nicht, aber das sollte jedem Interessenten vorweg klar sein. Ich halte den mir manchmal reflexhaft erscheinenden Tipp auf Anfragen hin, doch lieber das 15x70 oder gar das 12x70 zu nehmen für meist schlecht begründet. Der Verweis auf die kleine AP ist insofern etwas trivial als viele an einem solchen Großfernglas Interessente schon ein kleineres, lichtstärkeres Fernglas haben ("Standard"-AP 5mm), mit dem sie a.) ungezwungen freihändig und b.) leuchtschwache Nebel (Deep Sky) beobachten können. Davon wäre die Entscheidung abhängig zu machen. An ALLEN anderen Himmelsobjekten hilft die höhere Vergrößerung und die kleine AP, wenn auch der Einblick ein wenig mühsamer sein mag. Für Galaxien werden gemeinhin 2mm AP empfohlen und das entspricht auch meiner Teleskoperfahrung. Wieso also am Fernglas immer grundsätzlich ganz anders?! Kugelsternhaufen, Sterne und offene Sternhaufen ohnehin, selbst Emmissionsnebel!... Ein anderes mögliches Handicap: das schwerere Auffinden ohne Sucher. Im Aufsuchen müsste man für ein solches Fernglas schon ziemliche Erfahrung mitbringen oder ein kleineres Fernglas parallel verwenden. Es ist kein Anfänger-Fernglas, sondern eher ein Spezialgerät, das die maximale Vergrößerung, die man sich ohne Sucher wünschen mag, ausreizt. Ich bereue vermutlich, mir ein solches Gerät nicht schon früher angeschafft zu haben und werde es sicher behalten, speziell für Galaxien, hellere Nebel, Planetenmonde... LG Antonio P.S.: Zum "Schnell mal Raustragen" taugt meines Erachtens jedes beliebige, dem Beobachtungsziel (!) angepasste, intakte Fernglas, das auch freihändig/abgestützt benützt werden kann/will. Ein Fernglas-Stativaufbau geht außerdem auch schnell. Manche nehmen kurzzeitig selbst noch leichtere 80mm-Ferngläser zum Beobachten in die Hand. Die leichten 70mm-Gläser von United Optics sind mit ihren langen Tuben gut ausbalanciert, fasst man sie weit vorne, liegen sie erstaunlich stabil. Bearbeitet vom Benutzer Mittwoch, 3. Dezember 2014 16:11:39(UTC)
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