Hallo lieber Jan,
Besitzstand ist nicht für Testwissen erforderlich (aber ich hatte dieses Okular wirklich nur in einem sehr kurzen Test, also habe ich auf Tommy verwiesen und dem vertraue ich).
Dieses Vertrauen stützt sich auf persönliche Kontakte und (Fach)Gespräche sowie auf diesen Blog
http://interferometrie.blogspot.co.at/ und andere Inhalte der Webseite seines Arbeitgebers.
Wenn Du Dir das mal kritisch aber bitte unvoreingenommen (auch wenns schwer fällt) anschaust, so unterscheidet sich das zumindest teilweise wohltuend von dem allgemeinen Werbe- und Marketinggetöse welches händlerseitig abgezogen wird und in das Du (sorry) auch zusehends abgleitest.
-Parfokal - wenn Du beim Wechsel der zwischen den ES nicht nachfokussieren musst, brauchen wir uns über Deine Einschätzungen nicht mehr weiter zu unterhalten.
-Arbeitspferdbrennweite 14 mm - für was, an welchem Teleskop, für welchen Nutzer? Meine erste (und wichtigste) Arbeitsbrennweite liefert ~5 mm AP für Übersicht und Aufsuche, dann kommt 3-4 mm AP für knifflige Objekte oder Details, dann nochmal 2 mm AP und ab da gehts möglichst eng, besser stufenlos bis 0,7 mm AP runter.
Noch eine Arbeitspferdbrennweite habe ich bei knapp 7 mm AP (mit Nebelfiltern).
Das Teleskop, seine Öffnung und Brennweite bestimmen, was dann an Okularbrennweite gefordert ist.
-perfekte Clone - sind die ES möglicherweise von verschiedenen Vorbildern, man hat sich halt, wie in China üblich, die Eigenentwicklung gespart, das macht die Sache günstiger.
Dies wird z.B. für die 100° Reihe am Beispiel 13er Ethos/14er ES sogar durch Röntgenaufnahmen ziemlich gut belegt und dem wird auch nicht widersprochen.
Bei den 82° ES wäre ich diesbezüglich allerdings sehr viel vorsichtiger als Du und Anke hat in ihrer Antwort hier auch den Fingerzeig in meine Denkrichtung geliefert. 43 mm Feldblende fürs 30er, Wie beim dicken 30er Meade 5000UWA Klops. Ein Unterschied zu Televue der mir zeigt, dass man aus dieser Meade Serie hervorgeht und die war Nachfolger der 4000er Meade Serie, die allerdings wesentlich besser war als die 5000er und teilweise sogar besser als (nicht nur) damals aktuelle Nagler-Typen.
Ich habe den Link zum bösen Händler auch gesetzt, weil im Text dort mal die anderen, oft vergessenen Verwandten der Okularfamilie aufgezählt sind zur der die 82° ES gehören:
Celestron-Axiom-LX, Nagler, Lacerta UWAN, William Optics,
Explore Scientific, Meade ,
Skywatcher 82°.
Natürlich hat ES nichts dagegen, wenn die aktuelle 82° Linie immer wieder in den Naglervergleich gezogen und dort gelobt wird. Dafür schlucken sie sogar den eigentlich negativ besetzten Clon.
Die 82° ES sind keine Nagler(clone), m.E. Nach Faktenlage deutlich näher an Meade und Celstron pp.
Ich bemerke an Dir und auch an anderen einen großen Stolz und berechtigte Freude über die neuen, guten ES Okulare.
Den hattet Ihr auch bei den 82° Speers und (ich meine das sagen zu dürfen) Du hattest ihn auch bei Deinem 7er Zoomwan.
Da war auch alles „naglerlike“ und ach wie toll. Wenn Du Dich richtig erinnerst, dann habe ich damals auch schon ab und zu die Bremse getreten.
Nun sind die alle für Dich auf einmal deutlich schlechter als die ES und da stelle ich mir die Frage, ob es den ES irgendwann genau so gehen wird.
Du lässt ihnen 1% zu den Naglern, ich frage mich, wie man 1% sieht. Das sind Marketingsprüche von „meinem Tigger“, sehr betrübliche Sprüche.
Ich kenne Okulare (Okular/Barlow Kombinationen) , die sind sichtbar besser als Nagler, UWANs und ES und auch noch günstiger als die ES. Das geht allerdings mit Feldverzicht einher.
Ich kenne Anwendungen und Beobachtungssituationen, da möchte ich gerne von 7 mm oder auch von 5 mm noch etwas nach unten und manchmal erziele ich dabei Gewinn wenn ich auf 6 mm oder auf 5,5 oder auf 4,5 mm gehe. Dumm wenn ich nur von 7 mm auf 5 mm oder auf 3,5 mm springen kann.
Ich hoffe, ich darf Dir eine Empfehlung geben:
Lass Dir künftig Raum um noch nach links und rechts zu sehen und eine Position noch glaubwürdig variieren zu können.
ES ist nicht ALLES und wir haben in anderer Sache schon erlebt, dass sie auch nur mit Wasser kochen.
Eine Nagelprobe (nein kein Verdreher) wird z.B. sein, ob die Qualität über die Serie konstant und über mehrere Produktionschargen gehalten werden kann, da haben auch andere Fernost-Produkte schon Schwierigkeiten offenbart.
Ich jedenfalls kann die ES ohne solche selbstgemachten Probleme empfehlen und tue das auch da wo es sich ergibt, also recht häufig.
Gruß
Günther
Bearbeitet vom Benutzer Donnerstag, 1. Mai 2014 16:09:21(UTC)
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