Als erstes nehmt ihr mal die Pipette:
So sieht es nach einem Rechtsklick auf das Werkzeug aus, wir nehmen das obere, die normale Pipette, aber merkt euch auch schon mal das Zweite, die Farbaufnahme werden wir noch brauchen. Oben im Werkzeugmenü klickt ihr mal auf "Aufnahmebereich" und geht dort auf 5 x 5 Pixel.

Wir klicken mit der Pipette in einen sternenlosen Bereich des Bildes. Jetzt haben wir den Hintergrund schonmal als Farbe.

Im Ebenenfenster drücken wir auf "neue Ebene" (1) und füllen diese mit dem Farbeimer. Jetzt haben wir ein Bild vor augen was nur aus diesem Grau besteht. Klickt mal auf den Ebenenmodus (2) und wählt hier "Differenz", die Ebenendeckkraft (3) setzen wir erstmal auf 80%.
Jetzt nehmen wir die Zweite Pipette (Farbaufnahmewerkzeug) und setzen in zwei bis 4 sternenlehre Bereiche Messpunkte, einfach reinklicken, mit ALT-Taste gedrückt und nochmal anklicken (da erscheint eine kleine Schere) könnt ihr die Punkte wieder löschen, wenn ihr sie falsch gesetzt habt, oder nicht mehr braucht.

Im Infofenster (Bild oben, roter Bereich) seht ihr nun die Farbwerte der Messpunkte, Zieht jetzt die Ebenendeckkraft so weit hoch/runter bis die Zahlen sich alle so um die 10 einpendeln. Wie oben auf dem Screenshot.
Wenn ihr einen Ausreisser habt, also einen Farbstich (R/G/B = 19, 9, 10 - hier ist der rote Kanal mit 19 definitiv zu hoch, bei vielen Digicams ist ein stärkeres Rotrauschen zu sehen, als die restlichen Farben rauschen) dann vergleicht mal mit den anderen Werkzeugen, ist es da genauso, und das Bild hat sogar einen Stich in die Richtung, dann könnt ihr das über die Tonwertpriorität ändern. Ihr findet sie bei "Bild - Anpassungen"

Hier wählt ihr oben den betreffenden Kanal, und zieht den linken Regler so weit nach rechts, bis die Zahlen in den Messwerkzeugen wieder passen.

Jetzt ist der Hintergrund schon mal schön dunkel, aber die Sterne sind noch etwas flau. Um das zu beheben gibt es mehrere Möglichkeiten, die gebräuchlichste ist die mittels der Gradationskurven (auch wieder bei "Bild - Anpassungen"

zieht einfach den oberen Bereich der Gerade nach links, so das es in etwa so aussieht wie hier:
Wie weit ihr ziehen müsst hängt ganz vom Bild ab, zieht soweit das es gut aussieht.

Einen ähnlichen Effekt hat der Punkt "Tiefen/Lichter" im selben Menü, wodurch das Rauschen aber wieder extrem steigt.

So, eigentlich sind wir jetzt fertig, jetzt noch etwas rumspielen, ggf. entrauschen, scharf zeichnen, oder sonstiges. Probiert rum, mit STRG + Z geht es immer einen Schritt zurück, also übt, übt, übt.
Kleine Anmerkung: ihr habt einen Nebel fotografiert, etwa den großen Orion Nebel, und der ist bei euch weiss bis rot, dann ist was falsch, er müsste zu einem guten Teil ins Blaue gehen. Wenn ihr dieses oder ein ähnliches Farbproblem habt, dann nehmt das Lasso (siehe Auswahl-Workshop) mit einer relativ weichen Kante und ummalt den Nebel, oder den Bereich der Farblich nicht passt. Dann nochmal die Gradationskurven auf, und dort wo RGB steht rein klicken, dann könnt ihr wie vorhin die einzelnen Kanäle wählen und beeinflussen, nehmt rot etwas raus (gerade nach rechts ziehen) und blau etwas rein, dann passt das

Es gibt noch einige dieser Tipps, die alle mit der Erfahrung, der Übung und wildem rumprobieren kommen. Macht einfach los


Hier nochmal ein Rohbild

Und das mögliche Ergebnis
Damit wären wir nun eigentlich schon am Ende der Bildbearbeitung für Deep Sky...
Ein Schmankerl, auf das ich noch in den Spazialtipps eingehen werde:
Habt ihr ein HDR-Programm, oder ein Plugin welches ein Tonemapping kann? (Was sind denn das schon wieder für Begriffe? Schaut mal hier: Mein HDR-Workshop)
Wenn ihr ein solches Tool habt, so könnt ihr das fertig gestackte Bild erst einmal einem Tonemapping unterziehen, bevor ihr es in Photoshop weiter verarbeitet. Das kann unter Umständen zu um einiges besseren Bildern führen.
Hier mal der oben gezeigte H&Chi mit dem Tonemapping-Schritt:

Lohnt nicht bei jedem Bild, und versaut auch so manches (also nichts überschreiben beim speichern!) aber manchmal bringt es etwas.
Einstellungen kann ich euch keine sagen, da müsst ihr nach Sicht gehen, für jedes Bild kann das unterschiedlich sein.
Diesen Schritt könnt ihr alternativ auch mal versuchen nachdem ihr den Himmel verdunkelt habt, durch die neue Ebene in der Differenz, und dem Vereinen der Ebenen.
Manchmal reicht er vollkommen aus, weil der Himmel dunkel genug wird, und die Objekte gut genug rauskommen, das kommt aufs Ausgangsmaterial an, und wie gut man das Tonemapping beherrscht. Der H&Chi oben hat nur das Stacken, und das Tonemapping hinter sich, und dann in Photoshop nur noch schön ausgeschnitten, und leicht unscharf maskiert.
Es gibt weit mehr Programme und Arbeitsmethoden als die hier gezeigten, aber als Basis sollte der Workshop erst einmal reichen. Das meiste lernt man eh in einer Gemeinschaft (Sternwarte, Astrostammtische, Foren usw.) wie hier, wenn man spezifische Fragen stellt.