Moin Moin,
zur Zeit habe ich zwei Teleskope in Betrieb, meinen 12“ Dob und den 4“ Mak auf der EQ2. Den Dicken wuchte ich nur raus, wenn ich genug Zeit habe und der Himmel Deep Sky hergibt, was leider selten genug der Fall ist. Der Mak kommt immer dann zum Zuge, wenn es mal schneller gehen muss oder der Himmel schlechter, so dass ich dann auf Doppelsterne gehe.
Manchmal, gerade in der Woche, wäre aber mal Zeit für einen schnellen Blick, wofür mir dann aber meistens das Aufsatteln des Mak mit Taukappe und das Aufstellen der EQ2 zu viel Zeitaufwand bedeutet.
Apropos EQ2. Zusammen mit dieser hatte ich vor knapp zwei Jahren einen 90/900 Skywatcher FH erworben, der praktisch eine Zugabe war, weil ich seinerzeit eigentlich nur an der EQ2 interessiert gewesen bin.
Da stand er nun griffbereit im Keller und ich dachte die ganze Zeit, dass dieser doch das ideale Grabsch-und-geh-Teleskop wäre. Aber mir fehlte eine Idee für eine schnell aufzustellende Montierung. Ich hatte oft über eine Pipe-Mount nachgedacht, konnte mich aber letztendlich dafür nicht erwärmen.
Da traf es sich ganz gut, dass ich mir vor einigen Wochen einen Zeh gebrochen habe und einen Samstagnachmittag im Wartezimmer der Ambulanz zubringen musste. Ich hatte reichlich Zeit und tat etwas, was ich sonst nie tue… ich surfte mit dem Funktelefon. Der fipsige Bildschirm ist mir dafür eigentlich zu klein, aber dort war es ein willkommener Zeitvertreib. So landete ich auf der CN-Seite und im ATM-Forum fand ich die Lösung, eine Berry-Type-Mount! Das war es wonach ich gesucht hatte!
Nach der Anfertigung einer Zeichnung ging ich ans Werk und baute diesmal nicht wie üblich schnell und schmutzig sondern für meine Verhältnisse aufwendig und sorgfältig.

Die Basis habe ich bewusst kurz gebaut, damit sie auch in mein Regal passt, die Wiege wird von den vielfach bewährten HT-Kappen getragen. Das Ganze ruht auf einer Grundplatte, die ich mal für eine Einarm-Reisemontierung für den Mak gebaut hatte. Beide kann ich dann auf das Stativ der EQ2 schrauben, Gegengewichtsstange und Gewicht werden von der EQ2 entliehen. Auf den Schellen sitzt ein Halter für den Leuchtpunktsucher meines 4,5“-Reisedobsons und der 8x50-Winkelsucher kommt in den Sucherschuh am Teleskop. Er ist zugleich ein prima Gegengewicht, der für Stabilität beim Okularwechsel sorgt.
Die Mount samt FH und Zubehör ist in wenigen Minuten zusammengeschraubt und draußen im Garten.
Und wie funktioniert nun die Mount? Großartig ! Wackelfrei und sanft in der Nachführung, keine Probleme beim Okularwechsel und einfach nur klasse beim Beobachten. Damit kann ich nun auch kürzeste Beobachtungsfenster für einen schnellen Blick nutzen, ein paar weit gereiste Photonen auf die Netzhaut prasseln lassen und gelöst den neuen Tag angehen… wenn es der Himmel gestatten sollte. Da kann auch die Berry-Mount leider keine Wunder bewirken.
Viele Grüße
Pipo