Hallo liebe Sternenfreunde,
mittlerweile ist es schon 6 Jahre her, dass ich meinen Dobson gebaut hatte:
270 mm Dobsonbau. In dieser Zeit hatte und habe ich immer wieder schöne Beobachtungen gehabt. Jedoch gab es immer wieder kleine Änderungswünsche, die sich mit der Zeit bemerkbar gemacht hatten.

Lange Zeit wurden jedoch die eigentlich lange geplanten Optimierungen vor mir hergeschoben. Doch es gab einen kleinen Auslöser, dass ich mich wieder rangewagt hatte. Nach der Einrichtung einer kleinen Eckwerkstatt im Keller hatte ich ein kleines Erfolgserlebnis gehabt. Die Fertigstellung eines Lautsprechers für mein Wohnzimmer:
Außerdem stand das 12. Hunsrücker Teleskoptreffen 2019 an, ein funktionsfähiges Teleskop sollte also auch bereit stehen.

Dann fangen wir mal an:
Früher hatte ich meine Schrumpfschläuche mit einem badezimmerüblichen Haarföhn mit Hitzeeinwirkung behandelt. Das Ergebnis war damals eine recht unruhige Oberfläche, die sich nicht glatt zusammen gezogen hatte. MIttlerweile kann ich mit einem Heißluftgebläse (Heat gun) die Oberfläche schön glatt zusammen ziehen lassen. Der Unterschied ist nicht nur optisch zu sehen, sondern es greift sich auch besser.
Bei meiner letzten Mondfinsternisbeobachtung am 27.07.2018 brachen bei meinem Dobson die Führungsschienen an der Seite von der Rockerbox ab. Die Teflonstreifen waren damals schon recht schmal/dünn. Durch die Horizontaldrehung des Dobsons entstanden da einwirkende Kräfte, die das Teflon zu sehr gebogen hatten. Irgendwann brach es dann auf der einen Seite an beiden Stellen ab. Shit happens. Die Ostbewegung war dann zum Ende der Beobachtung nicht mehr möglich. Trotzdem konnte man damals beim besten Wetter die Mondfinsternis beobachten.
Hier klebte ich 20mm breites Teflon mit einer Deckleiste aus Buche zusammen, die auch die gleiche Breite hat. Zusammen klebte es mit meinem Holzleim jedoch schlecht. Die Klemmzwingen halfen da halbwegs.
Mit Hilfe eines Senkers kann die Schrauben schön bündig versenken.
DIe gleiche Prozedur hab ich auch bei den Befestigungsschrauben für die Stangenklemmung an der Außenseite der Spiegelbox gemacht. Somit können die Höhenräder nun bündig zur Spiegelbox mit den Sternengriffen angeschraubt werden.
Eine große Baustelle, die ich schon immer machen wollte.... Die Versteifung der Höhenräder bei Beobachtung von Objekten in Richtung über den Horizont. Die waagerechte Beobachtung am Horizont werde ich natürlich nicht machen, da sonst der Spiegel rausfallen würde. Jaaaa, die Rausfallsicherung für den Spiegel habe ich immer noch nicht gemacht.

Zurück zum Thema. Die diagonalen Verstrebungen hatte ich schon lange aus Alurohren gebastelt. Wenn auch nicht ganz ordentlich. Ob ich sie nochmal machen würde, keine Ahnung.
Rechts das anlegen des Schrumpfschlauches, und links das Ergebnis mit der Heat gun:
Zuerst hatte ich mit der Befestigung an den Höhenräder begonnen, dann die Schraubbefestigung an der Außenseite der Spiegelbox:
SIeht nicht schön aus, aber Hauptsache es funktioniert. Beim 12. HuTT war der Praxistest erfolgreich gewesen.
Zu guter Letzt hatten auch noch die Füße von dem Basisring gefehlt. Ja, jetzt oute ich mich als No-Feet-Dobson-Beobachter.

Man hat es schon bei den ganzen Beobachtungen gemerkt, dass nicht immer eine flüssige Drehung gegeben war. Eben weil die Decke noch für Reibung sorgte, oder auch das hohe Gras. Ein bisschen konnte ich die Sache dann doch noch entschärfen. Mit meinem Kreisschneider schneidete ich aus dem Rest vom Multiplexholz drei runde dicke Scheiben, die noch mit meinem Kantenfräser zusätzlich abgerundet worden sind.
Dies war die letzte Aktion am Abend vor der Fahrt zum HuTT. Wat mutt, dat mutt!

Damit machte ich mich auf dem Weg nach Perscheid.
Ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag eines Dobson als Modeobjekt.

Auf jeden Fall hatte ich zwei schöne Nächte am 29./30. August gehabt.
Mir fallen immer noch zwei, dre, vier oder mehr Optimierungen ein, die ich noch auf meiner ToDo-Liste habe. Diese sind
- neue Höhenräder
- Rausfallsicherung des Spiegels
- etwas dickeres L-Profil für die obere Stangenbefestigung am Monohut-Ring
- neue Spiegelabdeckung in der Spiegelbox mit zwei seitlich versetzen Griffen, statt bisher den zentralen Griff
Letzteres stört mich deshalb, weil die Fangspiegelhalterung nicht in die Mitte der Spiegelzelle beim Transport rein kann. Somit stehen beide immer im engen Kontakt. Hatte damals zu meiner Studiumszeit nicht drauf geachtet.
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen erfolgreichen Start in die neue Woche.
Vielel Grüße
Christian
Bearbeitet vom Benutzer Montag, 4. November 2019 01:34:36(UTC)
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