Hallo Bastelfreunde,
momentan beschäftigt mich unser Haus. Eine ganze Etage und ein Bad komplett inklusive Wand,Boden und Decke zu renovieren dauert ewig wenn man nur Samstags Zeit hat.
In den Arbeitspausen wenn ich meine Tasse Kaffee trinke bin ich schon wieder bei meinen Teleskopen. Das 6"-Newton ist gut eingestellt, da fehlt nur noch etwas Klettband für einen Lüfter.
Das 76/700 für meine Tochter steht zwar noch auf dem Original Dreibein, das ist dank Holzbeinchen aber recht stabil. Justiert ist es und Velours ist auch schon drin. Klein aber fein, mit LED-Sucher.
Allein der noch in der Blechdose schlummernde 8"F6 -Spiegel verfolgt mich bis in meine Träume!
So viele Ideen, aber momentan nahezu Null Zeit...

Ich möchte gern ein Fahrrad-taugliches "Reise-Dobson" bauen, mit Zollstöcken als Stangen. Ich hab sogar schon 10 Zollstöcke von Stabilo hier liegen.
Michael Koch hat ein
8"F4 gebaut, und von der Firma Hofheim gibt es diese Größe auch.
Der Clou: Die Stangen lassen sich so klein zusammenlegen daß am Ende alles in eine Kiste passt, inklusive Sucher mit ein oder zwei Okularen.
Leider ist F4 was anderes als F6. F6 ist mir aber aufgrund der entspannteren Okularproblematik viel lieber und außerdem hab ich den Spiegel schon hier.
In meinem Kopf spuken einige Ideen umher wie man die Konstruktion stabilisieren könnte:
- Irgendwo mittig um die Zollstöcke einen umlaufenden "Ring" befestigen der verhindet daß sich ein "Bauch" bilden kann. Ich bin mir noch nicht sicher wie die Kräfte wirken, es könnte aber sein daß nur gezogen wird,
eine stabile Schnur würde in diesem Fall ausreichen.
- dünne Drahtseile spannen um zu verhinden daß sich das Oberteil ("Hut"

bei schweren Okularen verdreht. Es könnte sein daß die Seile dann am Rand des Gesichtsfeldes zu sehen sind.
Nicht ganz optimal wegen der Spikes.
- An der Oberkante des Unterteils werden die Zollstöcke befestigt. Da der Hut nur unwesentlich kleiner ist liegen die Zollstöcke vorne/hinten sowie links/rechts fast parallel. Des Statikers Liebling ist aber ein wohlproportioniertes Dreieck. Um mehr in Richtung Dreieck zu kommen müssten die Befestigungen unten weiter nach außen als es die Ecken des Unterteils vorgeben. Vorne wird das kaum gehen sonst setzt das Teleskop beim abwärts neigen auf. Aber links, rechts und hinten dürfte das irgendwie gehen. Vielleicht einfach Stangen/Profile an die Seiten schrauben die z.B. 10cm überstehen. An deren Enden könnten die Zollstöcke befestigt werden. So würden aus z.b. 30cm Basislänge 50cm Basislänge. Das auf einen sagen wir mal 25cm Hut bezogen dürfte eine deutliche mechanische Verbesserung darstellen. Leider sind die Zollstöcke dann nicht mehr alle gleich lang weil das ja nur auf 3 von 4 Seiten geht, aber das wäre wohl noch die kleinste Kröte die man bei diesem Teleskop zu schlucken hätte.
- Zum Ausbalancieren verwendet die Konstruktion von Michael Koch ein Gewicht an der tiefsten Stelle des Unterteils. Ich hab hier zwei alte Tauchergewichte (ca 2,5kg) die ich einschmelzen könnte.
Gewichtsmäßig wäre mir aber eine Federkonstruktion die die Höhenräder fester andrückt lieber. Vielleicht ein bischen von beidem?
- Ein 8"F6 mit 25mm Stärke braucht keine 9-Punkt-Auflage, da reichen auch 3 Punkte. So könnte die Spiegelzelle etwas einfacher und damit vielleicht auch flacher werden.
Wenn der Spiegel mehr nach hinten wandert vergrößert sich seine Hebelwirkung auf den Hut, was bei dieser Konstruktion eigentlich nur hilfreich sein kann.
- Ein Hut kann auch aus einem 10x10x1mm gebogenen Aluprofil bestehen. Das dürfte weniger wiegen als ein Achteck aus 9mm Multiplex Holz.
Allerdings kommen da ja noch die Befestigungen und das OAZ-Brettchen dazu. Das müsste ich mal tabellarisch gegenüber stellen...
- Mit etwas Mut zum Außergewöhnlichen kann man einen winzigen Streulichtschutz mitten in den Strahlengang hinter den Fangspiegel setzen. Ich hab sowas schon auf Fotos bei einigen Dobsons gesehen.
Das scheint besser zu funktionieren als befürchtet. Erfahrungen habe ich damit nicht. Müsste ich mal bei meinem 6-Zöller einbauen...
- Michael Koch verzichtet auf 2" bei seinem Reiseteleskop, und das würde ich auch so machen.
- Die berühmt-berüchtigte Lampenfassung als OAZ dürfte gewichtstechnisch nur schwer zu unterbieten sein.
- Ebony Star ist hier fehl am Platz, einfacher Kantenumleimer hat mehr Gripp bei diesem geringen Gewicht.
Mit dem renovieren bin ich eines Tages fertig. Aber ob mir so ein Teleskop gelingt?
Peter Frige (Oder Fricke? Frigge? Firge? Ich weiß es leider nicht mehr genau...) hat mal ein 8" F6 mit Zollstöcken in blau (bestimmt wegen der
T.A.R.D.I.S. 
) gebaut,
aber mehr als ein kleines Foto kenne ich davon auch nicht und seit zellix.de weg ist findet man nicht mal mehr das.
Schade, den würde ich gerne mal dazu ausfragen.
Hab ich was übersehen, mal abgesehen von meinem suboptimalen Zeitmanagement?
Grüße an alle, besonders an die die gerade renovieren!
Detlev