Hallo zusammen,
mit meinen letzten Aufnahmen mit der QHY183m - z.B.
M81 und
M81, oder
M51 - bin ich soweit recht zufrieden, und bis auf die Farbsäume um die Sterne gibt's da aus meiner Sicht nix dran auszusetzen. Bei den Belichtungszeiten für die Galaxien hatte ich mich bis 300s/Frame hochgeschraubt. Bei der letzten Serie an
M63 habe ich mal die Luminanz extra belichtet, und die Farbkanäle jeweils 2x2 gebinnt, hab's aber noch nicht fertig bearbeitet.
Jetzt wollte ich endlich wissen, wie sich die Kamera mit Schmalband so schlägt. Momentan ist die Auswahl an Schmalband-Objekten leider nicht allzu groß, wenn die meisten Planetarischen Nebel eigentlich rausfallen wegen begrenzter Brennweite. Ich hatte ursprünglich den Eulennebel auf dem Zettel, zusammen mit der Surfboard-Galaxie, aber da muss ich bei dem APO-Setup sehr genau zielen um mit dem kleinen Sensor beide gerade noch in den gegenüberliegenden Bildecken draufzubekommen. Meine Wahl fiel dann auf den Katzenaugennebel, der des Abends in der Lichtglocke über dem nahen Gießen hängt und sich daraus im Laufe der Nacht langsam in Richtung Zenit befreit. Wegen der langen Abende und des Mondes habe ich meine Aufnahmen auf zwei Nächte aufgeteilt, den 07. und den 08. Mai.
Nach ein Bisschen Probiererei bereits am Vorabend stand fest, dass ich für HII und OII jeweils 599s-Frames anfertigen wollte, 2x2 gebinnt. Das ist quasi das Maximum für die Kamera, mit 600s stürzt Nebulosity nach jeder Aufnahme ab. Weil damit der Kern extrem ausgebrannt ist, würde dieser mit 10s-Frames extra belichtet, und noch eine weitere Belichtungsstufe dazwischen. Bei SII war nur der Kern selbst zu erkennen, hier würde ich die 599s-Frames weglassen. Ausserdem wollte ich RGB aufnehmen, ungebinnt, für die Sterne. Hier entschied ich mich aufgrund der trotzdem knapp bemessenen Zeit für 60s-Frames, sowie 10s-Frames on Top. Von dem Aufnahmeplan habe ich jeweils mindestens 12 Frames/Kanal hinbekommen, mehr war aus zeitlichen Gründen leider nicht drin (die 10-Minuten-Frames hauen schon rein...).
Für das vorliegende Ergebnis habe ich nicht alle Frames verwendet, von den kürzerbelichteten Frames habe ich einige weggelassen. Das Bild besteht aus den 60s RGB-Frames als Hintergrund, auf die ich die getrennt prozessierten 599s HII- und OIII-Frames gelegt habe. On Top kam dann das RGB aus den 10s-Frames für den Nebelkern. SII hab ich weggelassen, weil da nur Nebelkern drauf war, und auf den RGB-Frames (wegen Binning) mehr Details drauf waren. Das Einsetzen des Nebelkerns bereitete mir am meisten Schwierigkeiten, weil der Bereich unter dem Halo eigentlich so hell ist, dass man ausser Weiß da nichts mehr sieht; ich habe ziemlich lange gebraucht bis ich den Halo mit verschiedenen Techniken so weit herunterkomprimiert hatte, dass man den Kern sehen kann und es nicht total scheisse aussieht.
Ich bin mit dem Bild noch nicht ganz zufieden; da ist noch sehr viel Rauschen im Hintergrund, und der Halo sieht farblich irgendwie eigenartig aus. Auch die Nebelstruktur finde ich nicht zufriedenstellend, aber das Problem sind eben die geringe Anzahl der Einzelaufnahmen, und das durch die lange Belichtungszeit im 2x2-Modus doch sehr starke Verstärkerglühen und Banding in den Bildern. Besser hab ich die Endbearbeitung für den Moment nicht hinbekommen. Vielleicht komme ich nochmal dazu, ein paar mehr Aufnahmen zu machen, oder nochmal eine neue Bearbeitung zu wagen, aber für den Moment war's das. Lob, Kritik, Ratschläge und Hinweise bitte gerne!
Carpe Noctem,
Horst
Edit:
Link zum Originalbild:
KlickBearbeitet vom Benutzer Sonntag, 13. Mai 2018 09:01:20(UTC)
| Grund: Link hinzugefügt