Den Spass musste ich mir grad mal machen ... Hi Sven.
Hallo zusammen,
jau, ich hab auch (seit letzten Sommer) die kleine ZWO Farbkamera und auch ich war am vergangenen Freitag damit bei -10°C draußen, um damit zum ersten mal "lucky images" von unserem Erdrtabanten zu schießen.
Vorweg, als Deepskybeobachter hab ich die "Säuferlaterne" eigentlich ja immer gehasst, da sie soviel Licht macht. Aber spätestens seit dem ich vor ein paar Monaten ein wenig in dem Buch "Fotografischer Mondatlas" (Oculum Verlag ISBN 978-3-938469-41-5) über die Geologie des Mondes gelesen und die hochauflösenden Fotos bestaunt habe, weiß ich auch dessen Anblick zu schätzen und mache auch schonmal mit dem kleinen Mak und dem kleinen Rükl eine Reise zum Mond.
Letzten Freitag wollte ich aber mal mit der noch selten genutzten ASI120MC mal erste Mondaufnahmen schießen und baute meine LXD-75 zusammen mit dem 127/1500 Skywatcher Mak und dem Läppi so gegen 18.00 Uhr bei klirrender Kälte in meinem Garten auf.

Das erste Foto hab ich dann aber erstmal mit meiner EOS750D durch den kleinen Mak geschossen.

Dann die EOS gegen die ASI120MC getauscht und mit FireCapture ein paar Filmchen gemacht, aus denen dann mittels AutoStakkert (zum stacken), Giotto (zum schärfen) und Gimp (finale Bearbeitung) nachfolgende Summenbilder entstanden. Mein 5 Jahre altes Laptop kommt mit dem Betrieb der ASI schon ganz schön ins schwitzen. Vielleicht muss ich mal den Arbeitsspeicher erhöhen. Jedenfalls sind nicht alle mit 5.000 Einzelbildern geplanten Aufnahmen bis zum Ende durchgelaufen. Einige brachen wegen Datentransferprobleme schon vorzeitig ab, vor allem die, die ich mit der vollen Auflösung der ASI (1280 x 960 Pixel) machen wollte.
Nun aber die Ergebnisse:
Ein Teil des Regenmeers mit den Gebirgsketten der Apenninen, dem Kaukasus und den Alpen.
Die Alpen mit Plato (POI 640 x 480 Pixel)
Und weil ich dann noch etwas näher ran wollte, hab ich noch meine 2-fach TS-Barlow dazwischen gehängt, um die Alpen formatfüllend ablichten zu können.
Alpen mit dem auffälligen, ca. 170km langen Alpental
Der höchste Berg der Mond-Alpen ist übrigends wie auch in den irdischen Alpen der Mont Blanc - auf dem Mond aber "nur" ca. 3,6km hoch. Dieser ist in der letzten Aufnahme unten, in der von rechts nach links verlaufenden Bergkette etwas rechts der Bildmitte zu sehen.
Mit der Barlow bin ich dann auch weiter süflich auf die Hadley-Rille los.
Teil der Apenninen mit Mons Hadley (Bildmitte - 4,6km hoch) und der 1-2 Kilometer breiten Hadley-Rille
Danach ging´s noch etwas weiter in Richtung Süden.
Krater Tycho (auch mit der Barlow)
Dann die Barlow nochmal raus und die
Region am Südpol abgelichtet.

Zum Schluß bin ich mal wieder etwas in Richtung Nordosten zum südlichen Teil des Meeres der Ruhe, um mal die Region um den "Statio Tranquillitatis", dem Landeplatz der Apollo 11 Mission auf´s Korn zu nehmen - eigentlich schon viel zu spät, da hier die Sonne am Freitag ja schon recht hoch stand. Dennoch sind zumindest auch die drei kleineren Krater Aldrin, Collins und Armstrong (zwischen 2,4 und 4,6km Durchmesser), wie auch ansatzweise noch die Hypatia-Rille zu erkennen.
"Statio Tranquilitatis" mit den auffälligen großen schwachen Kratern Ritter und Sabine (links oben) und dem ca. 3km großen Moltke (rechts unten)
Nach vier Stunden in der Kälte zog der Himmel langsam aber sicher zu. Ich war nicht böse drum, wenn ich ehrlich bin. Der Lüfter des Läppis machte schon recht laute Geräusche bei der Kälte und auch mein iPhone, dass ich zwischendurch mal auf den Tisch gelegt und dann auch vergessen hatte wieder in dei Hosentasche zu stecken, quittierte seinen Dienst (Akku leer).

Sehr positiv machte sich auch wieder mein FireCel-Handwärmer, den ich von meiner Holden zu Weihnachten bekommen habe und auch der heiße Kaffee, den sie mir zwischendurch rausbrachte tat sein übriges dazu, dass die vier Stunden draußen mal wieder richtig schön waren - wenn auch für einen Deepskybeobachter deutlich zu hell ...
Gruß und klaren Himmel
Heiko