Moin Martin,
40 Euro für einen 4,5“ f8 würde ich mal als gutes Geschäft bezeichnen. Das Röhrchen, sauber als Dobson montiert, hat richtig Potential. Behalte es auf jeden Fall.
Aber nun willst du aufrüsten und zum 8“ f6 gibt es nicht mehr viel neues zu schreiben. Es wird nicht umsonst immer und überall gerne als Einsteigerteleskop empfohlen. Sofern man sich für einen Dobson entschieden hat und die Quersumme aus allen Vor- und Nachteilen zieht, landet man fast unweigerlich beim 8“ f6.
Mehr als ausreichende Öffnung für alle Beaobachtungsaufgaben, gut transportabel, nicht zu schwer, preislich im Rahmen und mit einem Öffnungsverhältnis von f6 in Bezug auf Okularwahl und Justage unproblematisch. Das 10“ f5 bietet nicht signifikant mehr Öffnung, kommt aber schon mit den Eigenheiten eines f5 daher und ist damit gewöhnungsbedürftig. Höheren Preis und Gewicht mal ganz außen vor gelassen.
Nein, bleibe beim 8-Zöller. Welches Produkt, dir am ehesten zusagt, musst du dann selbst entscheiden. Bei den Okularen solltest du zwischen das 30er und das 9er noch was zwischen legen, so um die 15 mm Brennweite. Wenn es günstig sein soll (was ich für den Einstieg auf jeden Fall empfehlen würde), dann schau dir mal die WA mit 66° und das Planetary mit 58° scheinbarem Gesichtsfeld an. Dieses Okular wirst du wahrscheinlich am häufigsten nutzen und da darf es schon etwas mehr Feld als bei einem Plössl sein. Ein Plössl tut es natürlich auch, wenn der Geldbeutel nicht tief genug für die anderen ist. Ich selbst bin großer Plössl-Fan.
Ansonsten solltest du über einen Leuchtpunktsucher nachdenken (es gibt auch Telrad und ähnliches, komfortabler, aber deutlich teurer) und eine Justierhilfe.
Bei der Justierhilfe rate ich dir, das Geld für einen Laser zu sparen. Den brauchst du wirklich nicht. Lege 5 Euronen für eine Justierkappe an, die reicht bei f6 für visuelle Anwendungen völlig aus am Anfang.
Ich habe jahrelang nur mit dieser Kappe justiert, mir dann ein Cheshire zugelegt und festgestellt, dass ich mit der kleinen Kappe schon sehr sehr gut gelegen habe. Man muss bei einem f6 auch nicht ständig nachjustieren. Meinen 6“ f8 habe ich praktisch nie anpassen müssen und auch der 12“ f5 hält die Justage sehr gut. Für Fotografen sieht die Sache anders aus, aber rein visuell ist ein f6 kein Problem. Da wird nach meiner Meinung gerne eine hohe Leiter an den Apfelbaum gelegt, wo man eigentlich nur den Arm ausstrecken müsste. Und dass dir die Händler gerne einen Laser verkaufen wollen, ist auch klar. Hol dir dafür lieber ein schönes Okular, da hast du wesentlich mehr von!
Bei Bedarf schicke ich dir gerne meinen Lieblingslink zu diesem Thema.
Viele Grüße
Pipo
PS:
Ich vergaß: wenn es nicht pressiert, beobachte den Gebrauchtmarkt. Gerne auch mal bei Ebay-Kleinanzeigen gucken. Vielleicht wird in der Nähe etwas angeboten. Meine Teleskope habe ich alle (bis auf ein Geschenk zum halben Jahrhundert) gebraucht für teilweise unglaubliche Preise erstanden. Meine 4 Dobsons zusammen haben mich weniger gekostet, als ich für einen niegelnagelneuen 8-Zöller hätte berappen müsste.
Auch meine Okulare sind alle gebraucht bzw. als Sonderposten gekauft worden.
Bearbeitet vom Benutzer Donnerstag, 6. Februar 2020 09:38:15(UTC)
| Grund: Nachtrag