Hallo Daniel,
zunächst mal ein herzliches Wilkommen in unserer Mitte :) Ich sag mal: Hier bist du richtig...
Genug der netten Worte, ich entschuldige mich im Vorraus für meine nun folgende Tirade und den daraus möglicherweiser folgenden ausufernden Beitrag!Wir schreiben das Jahr 2019, 2020 steht also vor der Tür und lese den
größten Schwachsinn, den ich in diesem JAHRZEHNT zum Thema Okularauswahl für einen f/5 Dobson lesen "durfte".. Nein, du bist völlig unschuldig Daniel - keine Angst.
Zitat:Nun habe ich aufgerüstet und bei einem heimischen Teleskopbauer einen GSO 10" Dobson bestellt, welcher von diesem gleich getuned wird. Im Detail werden die Nadellager optimiert sowie ein Gegengewicht zur perfekten Balance angebracht
Meinen Glückwunsch zu einem absolut lebenslang tauglichen Teleskop für den visuellen Beobachter, den ein oder anderen trifft nach Jahren der "Öffnungswahn" und er rüstet auf - aber notwendig ist das nicht unbedingt, 10" ist eine fantastische Größe und du wirst damit eine Menge Spaß haben!
*hüstel* Wie Jan schon schrieb: Rollenlager gehören ausgebaut und durch Teflon/Ebonyfolie ersetzt - etwas was man für kleines Geld selber machen kann -
Gegengewichte!!
Das macht man mit kaputtgebauten Dobsons wo einem keine RICHTIGE Lösung mehr einfällt... einziger akzeptabler Grund: Du verbaust vorne einen 3 Kilo schweren Richfieldrefraktor als Sucherersatz
- Ich verstehe den "Baumeister" da nicht, von Werk aus ist das auch völlig unnötig - je nach dem ob du irgend einen exotisch schweren Sucher montierst ist das absolut unnötig und habe ich auch noch nie bei einem GSO gesehen, falls DOCH, kauf dir für 5€ einen schweren Magneten auf Amazon und pack ihn hinten an den Tubus!
Zitat:Daher würde ich bei TeleVue bleiben, um nicht nachher irgendwann ins Grübeln zu kommen, ob nicht noch mehr rauszuholen wäre mit TeleVue. Kurzfristig habe ich auch an die Explore Scientific 82° Okulare gedacht, mein Händler hat mir hiervon aber abgeraten. Er meint, dass alles über 70 Grad Gesichtsfeld nicht mehr überblickbar ist und man so seine Feldgrenze nicht kennt und dadurch Distanzen schwer bis gar nicht abschätzen kann.
BULLSHITWer 70° nicht überblicken kann sollte
dringend eine Gesichtsfeldmessung beim Augenarzt seines Vertrauens durchführen lassen um ernsthafte degenerative Erkrankungen ausschließen zu können! Auch 82° sind noch zu überblicken im Sinne von "Ich kann die Feldbegrenzung noch wahrnehmen" wenn auch nicht mehr störend. Dir hier Delos ans Herz zu legen grenzt an Irrsinn... Du kaufst einen Porsche Cayenne und man bietet dir an einen goldenen Rasenmähermotor einzubauen, denn "
das fahren mit 7km/h kann erhebliche Vorteile mit sich bringen" UNBEDINGT, wenn du dich primär in verkehrsberuhigten Spielstraßen bewegst
GERADE am Dobson ist Feld bei Okularen die halbe Miete, die Schärfe dann die zweite Hälfte - die erreicht man schon recht ordentlich (besser als nur "durchschnittlich" oder okay, ich würde sie bei 92% TV einschätzen und hab beide Okulartypen regelmäßig am Auge bei Mitbeobachtern) bei den von mir seit nun seit vielen Jahren eingesetzten 82° Explore-Scientific Okularen in diversen Brennweiten. Aber ich will sie dir nicht aufschwätzen, wenn du gewillt und in der Lage bist Televue (Nagler oder Ethos) zu kaufen, dann wirst du damit sicher viel Geld ausgeben aber leistungsmäßig und von der Qualität her alles andere als einen Fehler machen
Thema Distanzen im Okular abschätzen: Wie schon gesagt, sieht man auch mit 82° bei gesunden Augen noch die Feldgrenze, man kann ja auch einfach mal das Auge kurz in eine Richtung blitzen lassen - also ist das mit dem Abschätzen grober Unfug zumal man das mit Karte und Peiler macht und sich dann höchstens noch das letzte Grad oder auch mal zwei am Okular zum Objekt hangelt, ich habe das auf folgende Weise gelöst:
Die Schablone repräsentiert verschiedene Okulare an verschiedenen meiner Teleskope, mit Hilfe von meinem Telrad Finder, einem 24-30mm Okular (in meinem Fall derzeit ein 24mm 82° Explore Scientific) und einer guten Karte habe ich bisher alles gefunden
Zitat:Weiters möchte ich auch in 2 Zoll Filter investieren, ist dies sinnvoll? Diese könnte man von Haus aus in der 2 auf 1,25 Zoll Reduzierung belassen und wäre somit auch beim Okularwechsel immer verbaut.
Ja ist definitiv sinnvoll gleich in 2" zu kaufen, denn das ist bei vielen Objekten die Crux, dass du sie bei niedrigen Vergrößerungen beobachten willst und wirst (NGC 7000, Cirruskomplex usw) und entsprechend ein 2" Okulare drin haben wirst, wenn die Hülse des 1,25" Okulars nicht zu tief hineinragt kannst du den Filter drin lassen, einfach ausprobieren.Desweiteren ist ein großer Umstand bei den 1,25" Filtern, dass du sie VIELFACH umschrauben musst beim Okularwechsel und das wirst du müssen wenn du nicht im Voraus weißt welche Vergrößerung optimal ist.
Über die Abstufungen kann man streiten, hängt auch viel von den Vorlieben ab aber bei f/5 gibt es einige "sweetspots" was die AP (=Austrittspupille, bestimmt die Helligkeit des Bildes im Okular) die abgedeckt sein wollen. Bei mir hat sich bewährt:
24 - 14 - 8,8 - 6,7 - 4,7 Das sind nur ungefähre Angaben aber 13/14 ist so eine gaaaanz wichtige Größe, ob es 24, 26 oder 30mm sind hängt zu einem Gutteil vom erreichbaren Himmel ab, wenn du hohe Lichtverschmutzung hast können dir große APs (also z.B. über 30mm Okularbrennweite) schnell absaufen.
Zitat:Ich find ihn sehr seriös und auch den Service den er bietet, daher nehme ich auch in Kauf, dass das Teleskop bei ihm etwas mehr kostet wie bei den üblichen Verdächtigen im Internet. Ist selbsternannter Extrembeobachter. Hier gibt es einen interessanten Artikel zu seiner Person:
https://derstandard.at/2...u-einem-anderen-Planeten Also Pease 1 in
M15 ist sicher nix für Anfänger aber den haben wir hier unter mittelgutem Landhimmel auch schon öfter beobachtet, Extrembeobachter würde ich jetzt eher Leute nennen, die Einsteinkreuze in fernen Quasaren beobachten oder mit Sauerstoff auf 4000m beobachten und neue planetarische Nebel visuell entdecken, er schaut sich mit relativ kleinem Equipment Punktquellen an der Wahrnehmungsgrenze an, sicher auch eine Form des Extrembeobachtens, aber das ist nicht das was die Mehrzahl der Deepskybeobachter tut und da ist nun einmal meistens viel Feld angesagt.
Zitat:Wie sind Eure Erfahrungen mit dem GSO Dobson?
Gut bis sehr gut. Ich habe seit fast 15 Jahren einen 8" f/6, kenne in meinem Umfeld ein gutes Dutzend dieser Geräte zwischen 8 und 12" und besaß nur EINMAL eine Gurke (war allerdings ein Galaxy die aber aus der selben Fabrik kommen) - die Chancen stehen gut, dass du ein praxistaugliches Teleskop hast.
Soo, das musste erstmal alles für den Blutdruck raus
Ich wünsche Dir nun schöne Beobachtungen und wenn du weitere konkrete Fragen hast bist du hier gut aufgehoben möchte ich meinen :)
Gruß und allzeit CS
Benny
Bearbeitet vom Benutzer Mittwoch, 17. April 2019 11:11:24(UTC)
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