...Da hab ich doch glatt einen Tipp vergessen, ich Schussell...
Ich kenne zwei Wege die Mittenmarkierung zu setzen.
1. einen Kreis so groß wie der Spiegel auf Papier zeichnen/drucken, ein Kreuz aus langen Linien durch die Mitte und die Mitte ausschneiden.
Auf den ausgebauten Spiege legen und vorsichtig die Mitte mit einem kleine Kreis aus schwarzem Edding verschönern.
Anfangs habe ich selbstklebende Lochverstärkungen genommen, aber Edding ist flexibler.
2. Auf einem Plattenspieler den Spiegel(mit Boden) drehen lassen und so hinschieben daß der Spiegel selbst nicht mehr eiert.
Auf ein Stöckchen gestützt kann man dann durch einmaliges ansetzen des Edding einen schönen kleinen Kreis ziehen.
Der Spiegel ist auf jeden Fall sehr empfindlich weil die Silberschicht oben drauf ist. Dünne Gummihandschuhe schützen den Spiegel vor dem Hautfett, Vor dem Schraubenzieher schützt ihn nur umsichtiges Arbeiten. Ein Handtuch als Unterlage verhindert daß sich Schrauben auf Nimmerwiedersehen verabschieden.
Ich hab damals Handyfotos vom zerlegen gemacht. Am besten auf dem Fußboden machen dann kann nichts runterfallen.
Mein Teleskop war so gebaut: Der Boden wurde rundherum von 3 Schrauben gehalten, dann konnte ich Spiegel mit Boden wie einen Stopfen rausziehen.
Der Spiegel selbst war rundherum an drei Seiten mit L-förmigen Halterungen befestigt.
Zurück geht es gerade andersherum. Achte darauf daß der Spiegel nicht eingeklemmt wird. Er muß ganz leicht klappern können.
Ein Stück Papier als Abstandhalter hilft mir dabei. Justiert werden muß dann auch wieder, aber das ist bei einem Newton eine regelmäßig wiederkehrende Aktion,
und dabei hilft die Markierung.
Ich bin seit 5 oder 6 Jahren dabei und hab bis heute keinen Justierlaser. Eine weiße Filmdose mit mittigem Loch, in den OAZ gesteckt ist
mein Justierlaser. Der Rest wird am unscharf gestellten Stern ausgerichtet. Probier es mal aus, im Fotofachgeschäft kann man dir
bestimmt eine leere Dose geben. Da ist eine "Nase" dran vom Spritzgusswerkzeug. Da muß ein 3mm Loch rein. Mit dieser Seite nach außen in
den OAZ stecken und man kann gar nicht anders als mittig auf den Spiegel zu schauen. Um den kleinen Fangspiegel auszurichten hilft dir auch kein Laser,
da ist ein "Concenter", eine durchsichtige kleine Zielscheibe am Ende eines Röhrchens schon eher was. Oder Pi x Daumen indem man de OAZ ganz rausdreht und aus einiger Entfernung reinschaut um abzuschätzen ob der Fangspiegel in der richtigen Höhe steht. Das ist besser als nichts und geht am besten wenn der Hintergrund hinter dem Spiegelchen ein Stück helles (buntes) Papier ist, z.B. ein Post-It und man den Hauptspiegel ganz abdeckt (Tuch). Danach alle Abdeckungen weg und erst einmal von vorne in das Teleskop schauen, über die Fangspiegelstreben auf deren Spiegelbild peilen und den Hauptspiegel so justieren daß wenn Strebe und Spiegelbild übereinander liegen die Verlängerung davon durch die Mitte geht. Das bitte mit allen 3 oder 4 Streben machen.
So "vorjustiert" kann man sich an die Justage des Fangspiegels wagen. Die 3 äußeren Schrauben drücken, die mittlere zieht. Wenn unter die mittlere ein Federchen kommt geht die Justage einfacher weil der Spiegel nicht wackeln kann. Ziel ist die Mittenmarkierung in die Mitte des Blickfeldes zu kriegen. Wenn das "irgendwie nicht gut aussieht" hat man wahrscheinlich den Fangspiegel zu hoch oder zu tief stehen und der Blick schielt zum Rand hin.
Am Ende muß die Mitte des OAZ auf die Mitte des Fangspiegels zeigen, und im rechten Winkel dazu steht die Hauptspiegelmitte. Wenn der Tubus ein wenig schief dazu steht dann ist das eben so. Viel wichtiger ist daß der OAZ nicht schief dazu steht. Das merkt man dann beim rein/rausdrehen daß der Einblick wandert. Da kann schon mal ein wenig sanfte Gewalt zum Tubusblech verbiegen erforderlich sein um das zu korrigieren...
Schrauben sind geduldig, meine erste Justage hat über eine Stunde gedauert, inzwischen geht es deutlich schneller.
Viel Erfolg
Detlev
Bearbeitet vom Benutzer Donnerstag, 6. September 2018 21:38:39(UTC)
| Grund: Egänzung