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Offline Oliver Schulz  
#1 Geschrieben : Freitag, 16. März 2018 19:45:42(UTC)
Oliver Schulz


Rang: Spechtler
Mitglied seit: 06.03.2016(UTC)
Beiträge: 32
Wohnort: Berlin
Hallo Sternenfreunde,

für mein VMC 200L (f/9,75) suche ich nach einem geeigneten Übersichtsokular. Natürlich soll das überschaubare Gesichtsfeld so groß wie möglich sein. Zur Auswahl standen anfänglich ein 56er Super-Plössl mit 52° Eigengesichtsfeld und ein 40mm William Optics mit 72°. Beide würden ein annähernd gleiches Gesichtsfeld von 1 1/2 Grad ergeben, aber mit dem Plössl halt mit "Tunnelblick". Also dann doch eher das WO 40mm. So weit so gut.
In einem alten Beitrag im Netz zum Thema Eigengesichtsfelder bin ich nun aber auf folgende Rechnung gestoßen:

"Nehmen wir mal 55 mm Okularbrennweite.
Du betrachtest ein vom Objektiv erzeugtes Bild mit max. 48 mm Durchmesser (mehr geht nicht in die Hülse eines 2"-Okulares) aus einem Abstand von 55 mm (=Okularbrennweite).
Was dabei herauskommt, sind, wenn das Okular keinerlei Verzeichnung aufweist, 2 x arctan(24/55) = 47,1°. Mehr ist physikalisch nicht möglich."

Mir fehlt es leider an der nötigen Mathematik, um diese Formel zu bestätigen oder zu widerlegen. (Sind die "24" die halbe Feldblende, die in diesem Fall der Innendurchmesser der 2" Steckhülse wäre?)
Das würde aber bedeuten, dass mit dem WO 40mm gerade einmal 62° Eigengesichtsfeld mögliche wären. WO, bitte schön, kommen dann die restlichen 10° her?Blink
Als Begründung für abweichende Angaben zu Okularen wurden "Verzeichnung" oder "falsche Angaben" angboten. Damit endete der Beitrag.

Was heißt das denn nun? Dass beim WO 40mm die 62° (laut Formel) überschaubarer Raum auf 72° quasi "gedehnt" werden, ohne einen wirklichen Zugewinn an Gesichtsfeld zu bringen?
Dann hätte das 56er Plössl ja effektiv doch das merklich größere Gesichtsfeld, oder?

Kann jemand Licht ins Dunkel dieses Okulareigengesichtsfeldangabenmysteriums (ich hoffe, es leidet niemand unter Hippopotomonstrosesquippedaliophobie) bringen?

Viele Grüße
Oliver

UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, iOptron CEM60, HEQ5-Pro SynScan, MGEN, Baader MPCC Mark III, Canon EOS 700D, Nikon D5100a

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Offline Oliver Schulz  
#2 Geschrieben : Freitag, 16. März 2018 19:55:40(UTC)
Oliver Schulz


Rang: Spechtler
Mitglied seit: 06.03.2016(UTC)
Beiträge: 32
Wohnort: Berlin
Nachtrag: Diese Frage bezieht sich natürlich nicht nur auf das Wo, sondern auch auf andere WW-Okulare, wie das ES 40mm mit 68°, was ja auch nicht realistisch wäre. Wie machen die das nur?!
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Offline Pipo  
#3 Geschrieben : Freitag, 16. März 2018 23:57:11(UTC)
Pipo


Rang: Spechtelrentner
Mitglied seit: 28.04.2010(UTC)
Beiträge: 1,255
Wohnort: Berlin
Moin Oliver,

die Antwort ist einfach. Das 40 mm hat eben keine echten 70°. Ich bin kein Experte im Okulare rechnen aber ich komme mit meiner Faustformel auch deutlich unter diesen Wert.
Diese Erfle-WA mit 2“ und angegebenen 70° sind alle ähnlich aufgebaut, egal ob sie von Williams, TS, Omegon oder wem auch immer sind. Und hier hat mal jemand wirklich nachgemessen:

http://www.astro-okulare.de/

Die Seite ist schon etwas älter und der Händler selbst nicht mehr aktiv. Die Ausführungen sind aber sehr erhellend. Bei den Produkten findest du die reellen Werte und die sind immer kleiner als vom Hersteller angegeben. Bei den High-End-Okularen mag das dann anders aussehen, die haben aber eben auch ihren Preis.

Viele Grüße

Pipo
Man darf ruhig dumm sein. Man muss sich nur zu helfen wissen.
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Newtons in der Dose - 12" f5 - 6" f8 - 3" f9 und 4,5" f8 Schienendob
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Erfle 42 mm, HR 25 und 8, Plössl 20 und 12,5, WA 15 und Ortho 6
Offline Oliver Schulz  
#4 Geschrieben : Samstag, 17. März 2018 01:07:21(UTC)
Oliver Schulz


Rang: Spechtler
Mitglied seit: 06.03.2016(UTC)
Beiträge: 32
Wohnort: Berlin
Moin Pipo,

vielen Dank für den Link. Demzufolge ergeben sich für die 42er (ob sie nun TS WA oder GSO Super View etc. heißen) auch eine Abweichung von 6°. Nach der von mir genannten Formel kämen sie aber auf 59,5°, was den angegebenen Daten wiederum recht nahe käme. Mich würde wirklich mal interssieren, wie man das berechnet. Bei Wikipedia finden sich folgende Formeln: https://de.wikipedia.org...Scheinbares_Gesichtsfeld
Aber die bekomme ich ohne wGf (was man wohl messen müsste) nicht aufgelöst. Oder vielleicht blicke ich da auch mathematisch irgendwas nicht. Was hast Du denn für eine Faustformel?

Viele Grüße
Oliver
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Offline Pipo  
#5 Geschrieben : Sonntag, 18. März 2018 00:46:18(UTC)
Pipo


Rang: Spechtelrentner
Mitglied seit: 28.04.2010(UTC)
Beiträge: 1,255
Wohnort: Berlin
Moin Oliver,

Herr Reese hat unter dem Menupunkt „Kennzahlen“ sehr konkret und ohne Abschweifungen die wichtigsten Formeln zu Okularen mit kurzen Erklärungen bereitgestellt.

Am Ende seines Artikels findest du dann die Formel und eine Tabelle zu den maximalen theoretischen Gesichtsfeldern. Diese ergeben sich aber nur, wenn man den Durchmesser des Okularauszuges ansetzt. Dann gehen noch die Wandstärke des Okulares und Fassungen für die Linsen ab.

Bei meinem 42 mm 2“ passt das nach meiner Messung der Feldlinse rechnerisch mit den Messungen von Herrn Reese prima zusammen. Heißt also rund 54° statt der ausgelobten 60°. Und das heißt auch, dass mein 40 mm 1,25“ Superplössl eben nicht die vom Hersteller angegebenen 45° hat, sondern eher 40°.

Seine Seite ist wirklich sehr informativ. Arbeite dich mal durch alles durch, was diese zu bieten hat. Berechnungen, Testberichte und Beschreibungen. Dann siehst du klarer.

Viel Spaß dabei und viele Grüße

Pipo
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Offline Oliver Schulz  
#6 Geschrieben : Dienstag, 20. März 2018 20:40:56(UTC)
Oliver Schulz


Rang: Spechtler
Mitglied seit: 06.03.2016(UTC)
Beiträge: 32
Wohnort: Berlin
Hallo Pipo,

die Seite ist wirklich sehr aufschlussreich. Vielen Dank für den Link!
Das passt zu der Formel, die ich gefunden hatte. Nur dass da eben noch die Wandstärke abgezogen wurde.
Tja, dass ist ja ziemlich ernüchternd. Egal ob 40, 42 oder 56 mm, mehr als 1,2° - 1,3° wahres Gesichtsfeld werden es am VMC nicht und das Plössl hätte noch knapp die Nase vorn.

Viele Grüße
Oliver
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