Moin Moin liebe Leute..Moie Wienacht tosummen
das Jahr ist fast wieder rum, und nun habe ich endlich mal Urlaub;
und den möchte ich nutzen, um euch meine Erlebnisse aus Athen zu schildern.
Ich hoffe das ich Euch mit meinen berichten bis zum Jahresende etwas unterhalten kann!
Ich hatte ja nun eine ganze Zeit lang in Athen auf einer großen Yacht zu arbeiten;
und hatte Euch schon letztes Jahr von dem sehr Empfehlenswerten Besuch des EUGENIDIS Foundation Planetariums erzählt.
www.astrotreff-deep-sky....proti-to-Planetario.aspxwww.astrotreff-deep-sky....is-Uranos--Nachtrag.aspxUnd… ich möchte erst noch einmal etwas abschweifen
(hat überhaupt nichts mitAstronomie zu tun, sondern sehts einfach als Urlaubstip an)
Eine meiner Sonntäglichen Wanderungen führten mich zu einem weiteren bemerkenswerten Ort in Athen, besser gesagt nach „Paleo Faliro“… (neben dem bekannten Piraeus; dem „Handelshafen“ Athens) sind hier einige sog. Marinas beheimatet. In der Marina „Flisvos“ lag die M/Y Radiant, mein 110meter langer Arbeitsplatz. In direkter Nachbarschaft befindet sich ein Teil des Nationalen Marine Museums. Dort liegen einige feine Schiffchen und warten auf Besuch und Erkundung.
Und für 2 Euro fünf Schiffe … eine lohnenswerte Sache!
Neben der alten privat Yacht des Herrn Eugenidis ! einem schönen dreimastigen Gaffel-Schoner aus den 20er Jahren; wo dies Schiff mit den Amerikanischen und Englischen J-Boats (z.B. Yacht Amerika) zusammen wohl das Nonplusultra des Priv. Schiffbaus darstellte, dümpeln ein ebenso schmucker Kabelleger von 1902 und ein alter Griech. Fischkutter an ihren Ketten. Die Highlights allerdings sind ein Original erhaltener Zerstörer der berühmten Fletcher-Klasse; die „VELOS“ …( ganz toll, wie man den Fletcher her im Modellbau kennt)
Absolut Beeindruckend füllt neben diesen Schiffen die „Georgus AVEROV“ das Hafenbecken aus !
Ein Panzerkreuzer von 1906; ein Berg aus Eisen.
Achtern 2x 20cm; Mittschiffs 4x2x17cm und auf der back 2x23cm. In den 1940ern gesunken. Gehoben und wieder flott gemacht; stellt der Kreuzer nach wie vor das Flaggschiff der Hellenischen Marine dar!
Aber nun möchte ich, mit Euerer Erlaubnis von meinen weiteren Wanderungen zu den Griechischen Sternen berichten!
(vorab muss ich eben sagen das der zu lesende Zeitstempel auf den Photos falsch ist)
Es ist Sonntag!
Gleich Morgens, nach einem feinen Frühstück im Hotel machte ich mich auf den weg..
Von dem Hotelbus lies ich mich bis zum Syntagma-Platz bringen,
brachte schnell das Touristenviertel (rund um die Akropolis) hinter mich und schlenderte durch „Psyrri“;
ein recht ärmliches Stadtviertel; ohne Touris, aber mit einem richtig tollen Flohmarkt!
Ohne große Probleme hätte ich bei entsprechender Kohle einen vierzig Fuss Container mit dollen alten Sachen füllen können..
und einer Taverna wo ich mit ein paar älteren Herren Bekanntschaft geschlossen habe,
wir trafen uns jeden zweiten Sonntag in der Taverne um bei RICHTIGEM Griech. Essen zu klönen!
aber mein Ziel lag woanders
Thissio und der Nymphos- und Pnyx Hill !!
knapp 1,5Km von der Akropolis weg, beherbergt dieser Hügel nicht nur alte Tempel anlagen sondern auch das NOA ! und das wollte ich mir anschauen.
NOA heisst : National Observatory of Athens
Ein Schild wies mir den weg dorthin
Gute 200meter Bergan, und man hat einen schönen Anblick
Noch weitere 50meter und ich stand nun schnaubend vor einem alten eisernen Gitter,
und da hing ein Schloss dran ..: Dicht! Sch…
Links lud eine Treppe zum weiteren Aufsteig ein.
Nun, wenn ich schon mal da bin gehe ich dort auch noch rauf…
Und… wurde mit dem Anblick eines runden Gebäudes mit einer silbernen Kuppel belohnt!
Genau die Silberkuppel, die man von „Lykabettus“ hügel oder von der Akropolis erspähen kann.
(siehe auch Photo No 06)
Das gleiche Drama: eine Kette mit Schloss verbot jeglichen Zugang.
Ich setzte mich erstmal auf einen Stein des alten Nyphentempels;
und ließ die Tausende Jahre Geschichte und die Silberkuppel auf mich einwirken!
Alsdann machte ich mich auf den Heimweg, die steinerne Treppe wieder hinunter,
und Oh!
Das Tor war auf und eine Meute Kinder tobte über das Gelände, wurde von einigen Personen zur Ordnung gerufen..
Des Rätsels Lösung war, das dort zwei Schulklassen eine extra Führung durch das NOA bekamen!
Ha! Ich gesellte mich einfach dazu.
Die Leutchen;eine Handvoll sehr, sehr hübscher Griechischer Astronomiestudentinnen und Astronomen
Copyright by NOA
die die Horde zusammen hielt, hielt mich wohl für ein Elternteil!
Es ging durch einen Park am alten Wohnhaus der damals praktizierenden Astronomen vorbei
wieder Hügel an hoch zum Gebäude des Geo-Astrophysikalischen Museums
und Heimat des „SINA’s Teleskopes
Die Kinderhorde wurde gesplittet!
Während eine Gruppe ein Astronomisches Kreuzworträtsel lösen musste;
wurde die zweite Gruppe von einem Jung-Astronomen der sich etwas Verkleidet hatte und auf „kleiner Prinz“ machte, aufgefordert das Planetensystem dar zustellen;
drei/vier in die Mitte (ILIOS/Sonne), ein kleiner Burschi machte den Merkur oder Hermes, zwei Mädels durften Venus oder Aphroditi sein und so weiter….
Unterdes die dritte Gruppe ins Museum geleitet wurde.
Der schloss ich mich an und frug eine der Astro-Nymphen in meinem schlechten Griechisch ob ich mir das alles auch mal ansehen dürfte.
Freundlich wie die Griechen nun mal sind wurde ich herzlich eingeladen meine Entdeckungstour zu starten!
Dieser Neoklassizischtische Bau beherbergt viele verwinkelte Räume, über und über bestückt mit Schränken; Vitrinen und Borten, alles aus schönem alten dunklen Holz inklusive diesem Geruch der Jahrhunderte… man sieht förmlich noch die hohen Herren in ihren Fracks und steifen Stehkrägen umherwieseln.
Gegründet wurde das Institut von dem in Diaspora lebenden Griechen Baron Georg Sinas.
Der lies 1842 das Institut durch den bekannten Dänischen Architekten Theophil Hansen erbauen.
Mittlerweile beherbergt das Sinashaus eine große Sammlung von Astronomischen; seismologieschen; Meteorologischen Instrumenten sowie Zeitmess- und Geodäsieschen Geräten
https://www.gug.uni-bonn.de/Und es gibt dort wirklich allerhand zu sehen und bestaunen!
Neben allermöglichen Astro-Optischen Gerätschaften
z.b. auch ein 1:1 Modell des Anthykithera Mechanismuses !
Man darf/kann sogar daran herum drehen (also, ich habs auf jedenfall gemacht)
(diesen ca.3000Jahre alten Navi-computer habe ich mir dann wochen später in „Echt“ angesehen.)
An einer der Wände des Museeums prangt ein ;
für unseren Mondmaler Arc Astro hochinteressantes Objekt (da würde er echt staunen)
und zwar eine auf mittlerweile vergilbten Papier in 30jahren Arbeit von Hand gezeichnete Mondkarte !
das Ding ist ca. 3x3 meter groß ein wahnsinns Ding!
Leider ist in diesem schönen alten Gebäude alles in feinen dunklen Holzborten gestellt und so leider zu dunkel ohne Blitz
Alles sehr beeindruckend.....
bei meinem weiteren rumgestöber bemerkte ich im Eingangsbereich hinter einer Wand (vor der die Büste des Herrn Sinas steht) eine alte hölzerne Wendeltreppe
Da musst Du rauf, da war ich mir einig!
Und schon ging es diese knarrende Treppe rauf.
Ich kam mir vor wie Indiana Jones (allerdings ohne irgend etwas zu zerstören)
als ich im diffusen Licht der alten Kuppel entdeckte
was einem Astronomie interessierten Menschen auf jedenfall den Atem stocken lies !!
BOOOOah !!! ….ausatmen und weiter atmen !!!
Da stand es vor mir !! zwei-einhalb-meter lang und 162mmLinsen Durchmesser ..
das Fernrohr das herren Sinas!!!
Gute 170Jahre alt, aber immer noch funktionstüchtig ruht es Würdevoll auf seiner deutschen Montierung.
Aber jetzt lasse ich Euch erstmal mit den Photos alleine…..
Lasst dieses schöne (wenn auch etwas runter gekommene) Teleskop auf Euch einwirken
Ich war total begeistert von dem Gerät das aus einer Zeit stammt
in der es noch sooo viel zu entdecken gab und es bestimmt viel zu erzählen hätte….!
Nicht nur die feine Holz- und Metallarbeit des Teleskopes selber,
nein auch wenn Ihr Euch den rest anseht;
geschnörkeltes Eisen und dann diese Malereien in der Kuppel
hat doch heute keiner mehr zeit so was zu machen ..
das so etwas irgend jemand einfallen würdezu tun !!!wahnsinn
Aber wie es nun mal so ist wurde ich von einer kleinen süßen Astronomin aus meinen Träumen gerissen; es sei zeit , man möchte wohl schliessen, die Kinder sind mit ihrer Exkursion durch!
Wieder an der Griechischen Sonne stand ich erst mal da und musste das erstmal verarbeiten.
Ich kam aber noch mit dem „leitenden“ Astronomen; Dimitri Tsimpidas (das ist der im weissen T-shirt – Photo12)ins Gespräch.
Ich sah die Augen aufleuchten als ich ihm von meinem Wilhelm und der Caroline (mein 8. und 12zöller) erzählte…
Ob ich den vielleicht am Mittwoch 20:00Uhr zeit hätte, dann würden sie das Doridis Teleskop öffnen!
(Also das in der SilberKuppel)
Und er , Dimitri Tsimpidas würde sich sehr freuen wenn ich zeit fände mir auch das Gerät anzuschauen!
Begeistert willigte ich ein und mit vielen „Giassas ; ta leme“ ging ich meines weges..
Den ganzen weg ins Hotel brummte es in meinem Kopf ob der vielen „Schätze“ die ich entdeckt hatte!
So, hier mach ich erstmal schluss und freue mich auf euere Komentare!
Ich wünsch euch einen schönen 1ten Feiertag und klaren Himmel
Seemichel
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„Ich begreife nicht, wie jemand nachts nach draussen gehen, zum Himmel hochblicken und Nicht den Wunsch haben kann, Astronom zu werden!“
Donald „Don“ Schneider
Bearbeitet vom Benutzer Sonntag, 25. Dezember 2016 06:02:39(UTC)
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