Hallo,
da sich Jan (warumauchimmer?!) den Mund zugenäht hat hole ich mal den Morgenstern raus:
Die Hyperion halte (nicht nur) ich für einen der gelungensten Marketing Coups des letzten Jahrzehnts, faktisch bekommt man hier eine optische Qualität, die sich sehr nah am Niveau der vor 15 Jahren als "Blaukanten" bekannten Weitwinkel Okularen abspielt, jene gab es früher schon für 25€ auf dem Gebrauchtmarkt und waren i.d.T. ein Einstieg weg von den einfachen Plössln für Teleskope mit entspanntem Öffnungsverhältnis und notorisch leeren Brieftaschen.
Dann entwickelte Baader die Hyperionserie - groß, stylisch mit allerhand Schnickschnack zum dran- und abschrauben. Fakt bleibt aber: Dies Okulare sind nicht
schlecht sondern für die Leistung die sie bringen schlicht
zu teuer! Sie gaukeln wegen durchaus ansprechender Verarbeitungsqualität und Preis vor im Bereich der WW wie Explore Scientific oder Speers Waler mitzuspielen - hier können sie aber weder von der Abbildungsqualität an Optiken schneller f/6 noch beim Feld einen Blumentopf gewinnen. Ein solches Okular mit f/4,9 zu benutzen spricht für eine ganz erhebliche Resistenz was Randunschärfe angeht
Mir haben sie schon bei f/6 nur unterhalb von 13mm gefallen, darüber waren sie schlicht nicht scharf genug. Allgemein fand ich die 68° zu wenig Feld und landete damals bei den Speers Walern, die in allen Belangen besser waren und sind. Das Zoom ist wohl eines der "besten Zooms" die es gibt, aber eben ein Zoom... mit allen Nachteilen: Auch hier wird die Schärfe an f/5 erst ab 10mm wirklich angenehm, das Gesichtsfeld ist oberhalb auch sehr sehr viel kleiner als die 68° nur noch auf Plössl Niveau und der Einblick ist unter aller Sau, ein Problem was ich auch mit einigen Festbrennweiten Hyperions hatte, aber da scheiden sich die Geister.
+ gut verarbeitet
+ Fotoadaption für Okularprojektion... Muhahhahahaha
- Preis
- Randschärfe
- Einblickverhalten
- Gewicht (gerade im Vergleich zu merklich leistungsfähigeren Okularen die weniger wiegen und drei Klassen darüber spielen obwohl sie maximal 150€ kosten)
Verzeih mir: Wer sich einen dicken 12" f/4,9 kauft muss sich früher oder später mit den passenden Okularen auseinandersetzen, das ist wie Porsche fahren aber im Keller selber Rapsöl zusammenmischen für den Tank...
Ich bin persönlich als endgültige Lösung bei den Explore Scientific 82° Okularen gelandet, die nahezu perfekt an f/5 funktionieren, vergleichsweise günstig und sehr gut verarbeitet sind. Und glaube mir: Ich habe sie über Jahre Stück für Stück gekauft! Niemand sagt, dass man wenn die Kasse klamme ist gleich ALLE kaufe muss
Viele Grüße
Benny
P.S.: Die Planetaries sind als Übergangsokulare gar nicht schlecht, hatte ich ebenfalls und habe sie auch noch hier wenn auch nicht mehr in Verwendung. Durchaus gute Schärfe durch wenig Glas auch gute Transmission - Haken bleibt das Feld aber bevor man GAR keins hat... du wirst aber irgendwann bei weitwinkligeren Okularen landen.
Bearbeitet vom Benutzer Donnerstag, 26. Mai 2016 08:46:51(UTC)
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