Guten Abend zusammen,
heute schaute ich mir bei strömendem Regen im Internet den Wetterbericht an und traute meine Augen kaum: Abends sollte es S_T_E_R_N_E_N_K_L_A_R sein. Ja, das gibt's wirklich!
Und tatsächlich klarte es im Spätnachmittag auf, nachdem die Kaltfront durchgezogen war.
Ich stellte den MAK zum Auskühlen raus. Der 10-Zöller ist momentan leider wegen abgelöster Silikonproppen am Fangspiegel nicht startklar - da muss ich erst mal basteln.
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Hier also mein Beobachtungsbericht:
Teleskop: Celestron Nexstar 127 SLT
Okulare: Maxvision 24mm/68°, Maxvision 16mm/68°, Celestron x-cel 10mm
Literatur: Interstellarum Deepsky Atlas, Orion DeepMap 600
Ort: Region D'dorf, heim. Terrasse
Zeit: 19.12.2014, 1900-1930 u. 2100-2230 MEZ
Filter: Seben CLR.
Um sieben bin ich dann raus auf die Terrasse und wollte es nach dem Alignment der Goto-Montierung gleich wissen: Der planetarische Nebel NGC246 im Walfisch war das Ziel, das heute passend über den Nachbarhäusern lag. Um der Goto-Steuerung besser "auf die Finger" schauen zu können, borgte ich mir vom 10-Zöller den 8x50-Winkelsucher. Letzter Feinschliff beim Aufsuchen und da müsste er sein. Ja, im 24er war indirekt ganz schwach ein größeres Fleckchen zu sehen. Filter brachten aufgrund des niedrigen Standes und der "nur" 5 Zoll Öffnung auch keinen großen Gewinn. Am ehesten der Seben CLR.
Nun machte ich erst mal eine "Familienpause" - ein Vorteil beim Beobachten zu Hause
Um neun Uhr ging's dann weiter. Nun wollte ich erst mal einfach nur genießen und ließ mich zur Andromedagalaxie
M31 bringen. Wie zu erwarten war, waren die Kerne von
M31 und der Begleitgalaxie
M32 hübsch anzusehen. Vom
M110 fehlte aber hier am Flughafenhimmel jede Spur.
Die Plejaden
M45 genoss ich im Sucher; der MAK hat ein zu kleines Feld, um die im Okular zeigen zu können. Die Spezialdisziplin sind da eher die Planetarischen Nebel. Also mal den kleinen Hantelnebel
M76 angefahren und auch den blauen Schneeball NGC7662 besucht. Der hat ja freundlicherweise direkt nebenan einen Stern zum Fokussieren.
Jetzt ließ ich mich von der Tourfunktion der Montierung über den Himmel leiten und stieß hier auf mir Neues, z.B. den "Haufen Nr. 7", ein Sternmuster für den Sucher, das sich als Zahl 7 darstellt. Vom eingebetteten Sternhaufen NGC7429 habe ich im Okular nur ein paar Sternchen und ein diffuses Fleckchen sehen können.
Jetzt könnte man ja wieder auf die Suche gehen. Also den Planetarischen Nebel NGC1360 eingetippert und siehe da, genau passend über dem Nachbarhaus im Süden. Glück gehabt. Freie Sicht auf Objekte jenseits der -20° Deklination sind hier selten und sehr zeitabhängig. Die Steuerung habe ich mit dem Sucher und dem Atlas überwacht und noch etwas nachgestellt. Der Nebel zeigte sich als größerer, sehr schwacher Fleck an der Spitze eines gleichschenkligen Dreiecks, das er mit zwei Sternen bildet. Auch hier brachte der CLR-Filter etwas Besserung aber eine Augenweide ist der mit 5" von NRW aus definitiv nicht.
Etwas besser war da schon der Krabbennebel M1, der auch mit dem CLR am besten aussah.
Jetzt zum Abschluss noch mal in h und chi schwelgen und den Orionnebel
M42 besuchen (im 16mm mit UHC-Filter). Das sollte für heute reichen.
Fazit:
Planetarische Nebel gehen auch aus der Stadt. Und ich muss dringend den 10-Zöller reparieren.
Beste Grüße
Achim