Hallo liebe Spechtler!

Nach längerer Pause gab es nun endlich wieder eine Nacht, in der ich fotografieren konnte!

Hier mein M27, geschossen wie immer vom Balkon mitten in Düsseldorf:


Das ganze gibt es auch in hoher Auflösung und ohne Kompression:
M27 in hoher Auflösung

Verwendete Ausrüstung:
Celestron C5 auf einer CGEM
Antares 6.3 Reducer
UHS-C Filter
Canon EOS 60D

Software:
BackyardEOS
Canon DPP
PixInsight

Frames:
25 Light, 90Sek@ISO6400
25 Dark
25 Bias

Ich hoffe, das Ergebnis gefällt Euch!

Viele Grüße und CS,
der Fränki

Hallo Fränki,
gratuliere, das Foto ist ja sehr schön geworden. Welche Grenzgröße kannst Du am Balkon erkennen? Ich hätte vermutet, dass es aus Düsseldorf viel schlechter sein müßte, aber offenbar hab ich mich getäuscht
Trotzdem würd es mich interessieren wie Du so ein schönes Foto (schönes Motiv aber auch ein sehr schöner Kotrast) hinbekommst.

Ein "bisserl" was hast Du ja geschrieben:
25 Light, 90Sek@ISO6400
25 Dark
25 Bias

Leider kann ich als Laie damit nichts anfangen. Gut Du hast 90 s mit ISO 6400 belichtet. Was bedeutet aber 25 Light, Dark, Bias? Hast Du jeweils 25 Aufnahmen gemacht, aber was ist light, dark, bias?

Viele Grüße und ein klarer Himmel,
Roland

Hallo Roland!
Danke für die Blumen; gerne beantworte ich Deine Fragen:

Grenzgröße: Keine Ahnung :-). Im obigen Post siehst Du aber zwei Fotos mit der bitteren Realität ;-).

Trotz der schwierigen Bedingungen verhelfen mit folgende Methoden zu einem schönen Bild:

• 1. Verwendung eines Filters. Ich benutze den Baader UHC-S (L-Booster) Filter. Dieser ist für die Wellenlänge des Motivs - einem Nebel - besonders durchlässig und blockt küntliches Licht - also Lichtverschmutzung - zu einem gewissen Teil ab. Er ist aber recht "breitbandig" und die Profis hier werden sicher anmerken, das Schmalbandfilter hier effektiver sein könnten.
  
• 2. Verwendung von Light- Dark- und Biasframes, um die schwachen Signale des kaum sichtbaren Hantelnebels M27 besser vom Rauschen auf dem Chip abgrenzenzu können. hier gibt es eine gute Erklärung, was genau das bedeutet:
• FAQ zu Light-, Dark-, Bias- und Flatframes
  
• 3. Hohe ISO-Zahl ( =Verstärkung des Signals) und dann "Stacking", d.h. alle (in meinem Fall 25) Bilder übereinander stapeln und zusammenrechnen und die vielen sehr schwachen Abbildungen zu einem besseren Bild zu "stapeln".
  
• 4. Intensive Beschäftigung mit der Nachbearbeitung des Bildes. Ich bevorzuge da PixInsight, viele verwenden auch gerne das kostenlose Programm DeepSkyStacker. Einfach probieren, was dir gefällt, aber dann sehr gut einarbeiten :-)! Im Fall meines obigen Bildes von M27 war der absolute Knackpunkt, mit Masken zu arbeiten und den Nebel, die Sterne und den Hintergrund separat zu bearbeiten. Ein Super Tutorial dazu findest du hier:
• Hervorragende 12-Teilige Einführung in die Arbeit mit PixInsight (Videos)
  
• 5. Die Reduzierung des Bildrauschens ist ein sehr wichtiger Punkt, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. ich habe dazu kürzlich hier im Forum eine sehr ausführliche Anleitung gescrieben:
• Rauschreduzierung leicht gemacht

Hallo Fraenki
Also ich muß sagen für deinen Standort ein guter M27.
Aber ich hab da mal ne Frage...
Warum gehst du mit der ISO so hoch.
Bei 6400 macht das auch mit der 60D doch keinen spass.
Warum machst du dafür nicht ein paar Belichtungen mehr.
Das Rauschen das du dir einfängst schaft auch PI nicht zu bändigen.
Klar verstehe ich das du bei deinem Standort nicht ewig belichten
kannst ohne das der Hintergrung alles auffrist.
Hast du schon mal mit weniger ISO angetestet.
Wie gesagt nicht das das in den falschen Hals kommt das Bild ist für deine
Bedingungen schon ok, aber ich glaube da geht mehr.
Auch mit der Nachführung gubt es noch Verbesserungspotential.
Wobei ....wenn ich mir das Bild genauer ansehe habe ich den Verdacht das
irgend etwas nicht genau gesessen hat.!?
Die Sterne links außen habe mehr Verzug wie die auf der rechten Seite.
Ich weiß ist ja kleinkarriert, aber auch nicht ganz unwichtig.
Also bis dann
mfG
Andreas

Hi Andreas, vielen Dank! Das ist so ziemlich das Limit, das ich technisch im Moment einfangen kann.



Die Nacht war kurz und M27 erscheint erst um 2:45h an meinem persönlichen Horizont ;-). Sollte schnell gehen.

Der UHC-S Filter ist meine einzige Chance auf etwas Kontrast. Dabei verlängert sich aber die Belichtungszeit enorm, da er schon sehr stark abdunkelt, doch viel besseren Kontrast liefert. Mein Limit sind aber 90 Sekunden, dann habe ich zu viel Probleme mit dem periodischen Fehler und leichte Drift. Anstatt 90 Sek mit ISO 1600 sind dann 90 Sek mit ISO 6400 Nötig. Mein Wunsch wären natürlich 540 Sek mit ISO800. ;-) Ist aber (noch) nicht möglich...



Der Verzug ist denke ich Koma. Und ein Bildausschnitt, der nicht ganz aus der Mitte kommt. Der Rest ist vermutlich periodischer Fehler und Drift.

Aber: Abhilfe ist in Sicht... Ich warte da gerade auf ein Paket aus Österreich... Mit einem besonders feinen Stück Zubehör aus Ungarn. Hast Du eine Idee, was das ist :-) ? Freu, freu!

Viele Grüße,
der Fränki

Hi Fraenki
Erst mal danke für deine Antworten.
Ja ja..so ein MGEN macht schon was her...
Ist aber auch nicht das Ei des Kolumbus.
Etwas handwerk bleibt noch überig.
Aber ok mit dem Teil gehen die Möglichkeiten in Sachen Belichtungszeit
sicherlich schon um einiges weiter.
Das mit der Hohen ISO ist so eine Sache..
Du bekommst auch mit ISO1600 einiges aufs Bild.
Die 6400 zwingen nur die EBV zu viel Arbeit, die aber auch Details frisst.
Hättest ja an dem Abend (wenn die Hantel erst so spät kommt)auch noch an M57 oder
dem NGC7000 die wirkung des UHC Filters mal testen können.
Auch wenn am Ende zu wenig Bel.Zeit zusammenkommt, aber das sind Erfahrungswerte die man dann
in den Guten Nächten verwerten kann.
In deinem Fall bei den Bedingungen wäre ein IDAS LPS - Filter vielleicht ne gute Sache.
Zumal das Ding aus Ungarn da ja Türen für öffnet.
Also bis dann
mfG
Andreas