Hallo Maik,
es hat mich schon gejuckt, als hier sinngemäß stand, dass der 8“ f/6 für die Einsteiger sei und 10“ halt der Aufstieg.
Das ist so nicht okay und rührt wahrscheinlich daher, dass ein 8“ F/6 Dobson die größte, leicht bezahlbare Öffnung für Einsteiger mit einem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis darstellt.
Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt auch für Aufsteiger und sehr ambitionierte Beobachter locker.
Ich will gar niemanden in die Steinzeit zurückwerfen, wenn ich erzähle, dass ich jahrelang mit meinem 114/900er glücklich war, 8“ Öffnung waren lange unerreichbar und kamen dann eben doch in Form eines Skywatcher für 300 €. Ein Wahnsinnssprung, den Viele gar nicht wollen (können), denn Refraktorfreunde kommen selten über 4-6“ Öffnung hinaus, ein 8“ APO hat einen Wahnsinnsspreis.
Ich propagiere schon lange den visuellen Allrounder und der fängt eben (mit leichten Reserven) bei etwa 6“ Öffnung an und geht für mich bis zum 10“ F/5.
Ein solches Teleskop sollte in der Lage sein, zumindest die hellsten Objekte aller für die visuelle astronomische Beobachtung interessanten (erreichbaren) Objektklassen so zu zeigen, dass der Beobachter anhand von Strukturen die Natur des Objekts erkennen kann.
Ich höre bewusst bei 10“ F/5 auf, weil schon hier das in der Übersicht erreichbare Feld auf unter 2° sinkt. Das stört nicht nur Einstieger beim Suchen und FINDEN, es stört auch schon bei der Beobachtung großflächiger Objekte, einige passen schon nicht mehr ins Bild.
so verlieren z.B. die Plejaden ihren Haufencharakter und erscheinen als viele Sterne im Feld.
Das wird mit zunehmender Teleskopbrennweite immer mehr eingeschränkt.
Nicht umsonst habe ich meinem 12“ F/5,3 Dobson noch einen einschwenkbaren 6“ F/4,8 Spiegel verpasst.
Nicht umsonst hatte ich auf dem 8“ F/6 immer einen 4“ F/6 Richfielder aufgesattelt.
Nicht umsonst handelt es sich bei meinem meistgenutzten Teleskop um einen 6“ F/6 Dobson, allerdings um einen sehr Guten.
Ich selbst habe zwei ruinierte Knie und einen maroden Rücken, der 8er mit dem Richy war mir auf Dauer zu schwer, die Einsätze wurden seltener. Der passende Kompromiss für mich war dann der 6“ F/6 mit immerhin 3° Feld in der Übersicht.
Mein Rat geht eindeutig zum 8“ F/6. Das ist ein gutes Gerät für Mond und Planeten, gleichermaßen stark für Deep Sky und er ist transportabel.
Nicht zu unterschätzen ist auch, dass solch ein Newton die Ausstattung mit sehr gutem Zubehör lohnt (nicht fordert) und damit steigenden Ansprüchen Rechnung getragen werden kann. Ein paar zusätzliche, simple Tuningmaßnahmen und er sticht so manche größere Öffnung von der Stange durchaus aus, wobei es ein wenig auf die Objektklasse ankommt, denn Lichtsammelleistung ist gegeben, nicht zu tunen.
Selbstverständlich geht das auch mit 10“ F/5 (es geht mit fast jedem Teleskop), aber auf deutlich höherem finanziellem Niveau.
Ich sehe ständig die Unterschiede zwischen F/6, F/5,3 und F/4,8 und was das für die Okulare bedeutet. Irgendwann hat man zumindest von unten bis 13 mm Brennweite) Okulare zusammen, die an F/5 fast oder genau so gut funktionieren, wie an F/6. Drüber wird es sehr teuer oder deutlich kompromissbehaftet.
Das muss klar sein.
Gruß
Günther
Bearbeitet vom Benutzer Dienstag, 20. September 2011 21:23:47(UTC)
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