Hallo Maik
Hier mal ein paar recht nüchterne Gedanken und Fakten mit Fokus auf "isch hab Rücken" von einem der das Thema kennt.
Auch ich rate dir zum 8er. Warum?
Der 10er Tubus wiegt nun mal 15kg (Rockerbox 14kg), der 8er nur 10kg (Rockerbox ca.12kg). Für mich ist der 10er noch "tragbar", für dich wohl
leider eher nicht mehr (meine Rockerbox wiegt allerdings auch nur noch 3kg.)
Man macht sich falsche Vorstellungen, wie die Unhandlichkeit vom 8er über den 10er bis zum 12er zunimmt. Das geht gefühlt exponentiell rauf.
Während du den 8er unter den Arm klemmst, musst du den 10er schon hochwuchten (Griffe Fehlanzeige) und beim 12er fragt man sich wer das Ringen
gewinnt (bin nur 174 groß
. Die mitgelieferte Sperrholzdreingabe (die nennen das echt Rockerbox) finde ich persönlich ein Paradebeispiel an
mieser Ergonomie. Ohne Zusatzgriffe gibts blaue Flecken und "Rücken" gratis.
Meinen 10er habe ich, wie du in der Astrobastelstunde Teil 1 sehen kannst, mit großen Höhenrädern versehen. Damit lässt der sich ganz nah am Körper
tragen, was ja super für den Rücken ist. Das Ding wiegt mit Höhenrädern aber noch mehr und von selbst hüpft das auch nicht in den Rocker. Wenn es mit
deinem Rücken so ernst ist, gilt für dich oberhalb vom 8er entweder konsequenter Leichtbau beim Volltubus oder eben ein Stangendobs. Beides steht derzeit
sicher nicht zur Diskussion.
Zurück zur eigentlichen Frage:
Der 8er gilt gemeinhin als Einstiegsgerät, der 12er als Aufstiegsgerät. Warum? Der 12er bietet nun mal so viel mehr Licht, dass sich der Schritt lohnt.
Fragst du die erfahreneren Astrokollegen, so werden die dir sagen, dass der 12er von den Beobachtungsbedingungen her das größte Gerät ist, das noch
regelmäßig eingesetzt werden kann. Wenn du ein fitter Bastler bist, baust du dir bei fortschreitender Infizierung mit dem gemeinen Öffnungsfieber einfach
einen 12er Stangendobs selbst.
Beim 10er hast du es da ungleich schwerer was passendes zu finden. Ich z.B. stehe vor der Frage was ich auf den 10er folgen lasse. Der 12er bringt
zu wenig Zugewinn, da muss zumindest ein 14er her. Da wirds dann aber schon recht teuer, mach ich da gleich Nägel mit Köpfen? ... Wenn du es generell
ausschließt dich mal zu vergrößern, wäre der 10er natürlich bereits was endgültiges, sofern du ihn zügig zum Stangendobson umbaust. Mach jedoch nie die
Rechnung ohne o.g. Öffnungsfieber.
Der 8er liefert jedenfalls für den Einsteiger eine solche Fülle von Objekten, dass er damit erst mal genug zu tun hat. Wenn dann noch Bedarf besteht,
hilft halt nur noch ein richtiger Lichteimer.
Meine Empfehlung geht klar zum 8er, meinetwegen gar mit einem besseren Spiegel. Was der Günther mit der Kiste vorschlägt ist Gold fürs Kreuz, da sowohl
der 8er als auch der 10er einen viel zu niedrigen und somit unergonomischen Einblick haben. Das kann man nur mit einer Kiste oder einer EQ-Plattform
mit vernünftigem Aufwand in den Griff bekommen. Eine zu hohe Rockerbox kann zu wacklig oder zu schwer werden. Von der Adaption eines 8er/10er Volltubus
auf ein höheres Stativ halte ich im Fall der rein visuellen Nutzung nichts, da ich finanziell, gewichtstechnisch und vom Spaßfaktor keine Lösung sehe,
die einer guten Rockerbox das Wasser reichen könnte
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ein gescheiter Stuhl zum nächtlichen Ansitz dazugehört. Zum einen kannst du viel genauer und ausdauernder
beobachten und zum anderen kommst du am nächsten Morgen auch ohne Kran aus dem Bett.
Wenn du in der kalten Jahreszeit nach dem Beobachten mit ausgekühltem Rücken die Brocken wieder verstauen musst, wirst du in jedem Fall wissen, warum
ich hier diesen Schwerpunkt beschrieben habe.
Gruß, Michael