Beobachten mit dem bloßen AugeDas bloße Auge zeigt uns schon sehr viele interessante Sachen am Himmel.
Zunächst gilt es einmal die Sternbilder kennenzulernen. Je nach Jahreszeit und Uhrzeit sieht man andere Sternbilder am Himmel und es hilft ungemein, wenn man diese erst mal identifizieren kann. Am einfachsten ist es die Sternbilder um den Himmelspol als Erstes zu lernen, denn diese gehen nicht unter sondern ändern nur ihre Position am Himmel über das Jahr hinweg.
Aktuelle Ereignisse für das bloße AugeDies können zum Beispiel Meteoritenschauer sein. Diese gibt es über das Jahr hinweg verteilt und wir informieren Euch rechtzeitig, bevor es losgeht über die Nachrichten. Meteoritenschauer sind nach ihrem Ursprungssternbild benannt. Die Leoniden zum Beispiel haben den Radianten (Ursprung) im Sternbild Löwe. Es reicht also dieses und die umliegenden Sternbilder im Auge zu behalten. Im besten Fall kann man bis zu hundert Sternschnuppen (wie es im Volksmund heißt) beobachten.
FinsternisseVon Zeit zu Zeit schiebt sich die Erde genau zwischen die Sonne und den Mond. Es entsteht eine Mondfinsternis. Diese kann man ebenfalls am besten mit dem bloßen Auge beobachten. Der Mond verschwindet nicht ganz sondern verfärbt sich zum Maximum hin rötlich. Ein sehr schöner Anblick
Anders ist es, wenn sich der Mond zwischen Erde und Sonne schiebt. Es entsteht je nach Transit und Abstand des Mondes eine partielle, ringförmige oder totale Sonnenfinsternis. ACHTUNG: Die Sonnenfinsternis nur mit ausreichendem Schutz betrachten. Es gibt im Handel Sonnenfinsternisbrillen, die eine speziell beschichtet Folie haben. Gerußte Glasscheiben sind gefährlich! Zwar dämpfen sie das für uns sichtbare Licht, aber die gefährliche Ultraviolette Strahlung trifft uns fast ungehemmt.
Mondphase
Der Mond erscheint uns in Phasen. Beginnend von Neumond über das erste Viertel erscheint uns der Mond zur Mitte seiner Phasenwanderung als Vollmond mit einer Größe von 0,5° am Himmel. Dann geht es weiter zum letzten Viertel und wieder zum Neumond. Es hilft ungemein, die aktuelle Mondphase zu kennen. Denn es lohnt zum Beispiel nicht bei Vollmond nach schwachen Galaxien Ausschau zu halten.
PlanetenDetails auf den Planeten in unserem Sonnensystem können wir ohne Teleskop nicht erkennen. Ein schöner Anblick ist es jedoch, wenn sich Planeten am Himmel begegnen. So können sie zum Beispiel Jupiter und Venus am Himmel sehr nahe kommen.
PlanetenbedeckungenAb und zu schiebt sich der Mond vor einen der hellen Planeten. Wir sehen gerade noch den leuchtenden Punkt und im nächsten Moment verschwindet dieser hinter der Mondscheibe. Nach ein paar Minuten taucht der Planet wieder auf der anderen Seite des Mondes auf. Dieser sehr interessante Moment läßt sich sehr gut auch mit Fernglas oder Teleskop beobachten.
Deepsky-ObjekteEin paar Objekte lassen sich auch mit dem bloßem Auge beobachten. Hierfür ist klarer Himmel und am Besten Neumond erforderlich. Oft aufgesucht werden zum Beispiel der Sternhaufen
M45 „Plejaden“ und die Galaxie
M31 in Andromeda.
Wir haben Euch unter
http://www.deepsky-datenbank.de/blossesAuge.aspx eine Liste mit den aktuell sichtbaren Objekten zusammengestellt. Macht Euch nichts draus, wenn Ihr die nicht gleich findet. Es erfordert ein wenig Übung.
Das PolarlichtEines der faszinierendsten Phänomene am Himmel ist immer noch das Polarlicht. Es handelt sich um eine atmosphärische Erscheinung am Nachthimmel, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit in der Umgebung der Pole zusehen ist.
Polarlichter können als Bänder, Kronen oder diffuse Erhellungen auftreten. Die Intensität, Farbe und Struktur variieren sich in Flackern und unregelmäßigen Bewegungen.
Das Polarlicht wird durch elektrisch geladene Teilchen verursacht, die von der Sonne abgegeben werden (Elektronen, Protonen) und mit einer Geschwindigkeit von 500 km/s unterwegs sind, bis sie nach etwas mehr als drei Tagen die Erde erreichen. Hier werden sie von dem Magnetfeld der Erde abgelenkt, aber ein Teil von Ihnen gelangt trotzdem noch in die Pol nähe, in die Atmosphäre der Erde. Dort treffen sie auf Atome und Moleküle der Luft, und dadurch werden diese zum Leuchten angeregt.
MondfinsternisDer Durchmesser der Sonne ist 109 mal größer als die der Erde, deswegen wirft die Erde eine riesigen Schatten (Kernschatten) in den Weltraum. Der äußerste Punkt dieses Kegels befindet sich ca. 1.383.400 km von der Erde entfernt. Mondfinsternisse entstehen, weil sich der Mond um die Erde dreht, und bei einer Mondfinsternis im Kernschatten der Erde steht.Mondfinsternis 2008, von Stefan Pliester
Da der Mond im Durchschnitt 384.400 km von der Erde entfernt ist, ist der Schatten weit länger als die Entfernung Erde-Mond. Da der Monddurchmesser kleiner ist als die des Kernschattens, passt der Mond vollständig in den Schatten hinein, und man spricht dann von einer totalen Finsternis.
Der Kernschatten unseres Planeten Erde, ist von einem breiten Kegelförmigen Halbschatten umgeben. Wenn der Mond nur durch diesen teil des Schattens zieht, spricht man von einer partiellen Finsternis oder einer Halbfinsternis.
SonnenfinsternisBei einer Sonnenfinsternis steht der Mond zwischen Erde und Sonne. Sie kann also nur bei Neumond passieren. Bei dieser Konstellation bedeckt der Mond von der Erde aus gesehen die Sonne komplett, oder nur partiell.
Während einer Sonnenfinsternis befindet sich der Beobachter im Schatten des Mondes. Der Kernschatten des Mondes läuft hinten Kegelförmig zu einer Spitze zusammen. Der Schatten kegel reicht bis zur Erdoberfläche, wir erleben eine totale Sonnenfinsternis.
Unter günstigsten Bedingungen kann die Totalitätsdauer 7 1/2 Minuten dauern, aber schon eine Dauer länger als sechs Minuten ist ein sehr seltenes Ereignis. Befindet sich der Mond in Erdferne, ist er kleiner und kann die Sonne nicht vollständig bedecken, der Schatten kegel reicht nicht bis zur Erdoberfläche, und wir erleben eine ringförmige Sonnenfinsternis. Die totale Phase einer Mondfinsternis kann bis zu 1,8 Stunden dauern, weil der Mond merklich kleiner ist als der Erdschatten, durch den er hindurch läuft.
Die Mondbahn ist um 5° gegen die Erdbahn (Ekliptik) geneigt. das hat zur Folge, dass normalerweise der Neumond am Himmel über der Sonne oder unter ihr vorbei geht und analog der Vollmond über dem Erdschatten oder unter Ihm vorbeizieht, ohne das es zu einer Finsternis kommt.
Nur wenn sich der Vollmond oder Neumond gerade in oder in der Nähe der Knotenlinie (=Schnittlinie der beiden Ebenen) befindet, wenn diese also zur Sonne gerichtet ist, kommt es zu einer Finsternis. Das passiert zweimal im Jahr, denn es gibt zwei Finsternis Perioden. dabei kommt es jedes mal zu einer Sonnenfinsternis, denn wenn der eine Neumond gerade noch unter der Sonne vorbei geht, so bedeckt der nächste Neumond noch einen Teil von ihr.
Der dazwischen liegende Vollmond befindet sich in diesem Fall sehr nahe am Knoten, so dass es zwischen den beiden Sonnenfinsternissen immer zu einer Mondfinsternis kommt.
Iridium FlareIst eine helle Leuchterscheinung am Himmel die durch Reflexion von Sonnenlicht an einem Satelliten entsteht und ca. 5 bis 20 Sekunden andauern kann.
EntstehungDas Sonnenlicht reflektiert sich an den Aluminiumantennen der Satelliten, und kann eine Helligkeit von bis zu -9 mag haben, und somit heller ist als z.B. die Venus oder der hellste Fixstern am Himmel Sirius.
BeobachtungsmöglichkeitenDie Beobachtungszeiten eines Iridium Flares, lasse sich bis auf die Sekunde genau berechnen. Sichtbarkeitsdaten bekommt man für jeden Ort der Welt im Internet bereitgestellt, zum Beispiel unter
http://www.calsky.de