Montierung einnordenUm seine Montierung einnorden zu können, muss man freie Sicht auf den Polarstern haben. Ist dies nicht der Fall oder hat man keinen Polsucher bleibt nur noch die Möglichkeit des Einscheinerns. Beobachtet man nur visuell, reicht es vollkommen, wenn man die Montierung mit einem Kompass nach Norden einrichtet und die Polhöhe auf den Breitengrad des Beobachters (zum Beispiel 53°

einstellt. Will man aber Fotografieren reicht diese grobe Justage nicht aus.
Einnorden mit PolsucherDas Einnorden mit einem Polsucher ist recht einfach. Die meisten Polsucher haben eine gravierte Scheibe im Sichtfeld, die die Sternbilder Cassiopeia und Ursa Major zeigt. Diese wird man im Polsucher zwar nicht sehen, dienen aber der Orientierung der Polachse. Stellt die Montierung mit der Polachse nach Norden zeigend grob auf. Die Polhöhe entspricht eurem Breitengrad. In Norddeutschland etwa 53°. Diesen Winkel muss die Polachse haben, man kann es an der seitlichen Skala ablesen. Die Feinjustage erfolgt im beladenen Zustand, da nachträgliches verändern des Gewichts die Justage wieder ändert. Schaut durch den Polsucher und dreht die Rektaszensionsachse solange, bis die Sternbilder auf der Scheibe Richtungsmäßig mit den Sternbildern am Himmel übereinstimmen. Im Polsucher seht ihr einen mittlere Ring, auf dem sich ein kleiner befindet. In diesem müßt ihr nun den Polarstern platzieren. Dies geschieht durch langsames verstellen der Polhöhe und der Richtung. Dabei darf die Polachse selbst aber nicht gedreht werden. Ist Polaris innerhalb des kleinen Ringes, die Montierung ausreichend gut eingenordet.
Das EinscheinernTeil 1 - AzimutZuerst muss man die Azimutachse justieren. Das macht man, in dem man sich mittels Sternkarte oder einem Planetariumsprogramm einen hellen Stern in südlicher Richtung nahe dem Himmeläquator aufsucht. Diesen stellt man bei angeschalteter Nachführung in das Fadenkreuzokular des Teleskopes. Das Fadenkreuzokular muss nun so gedreht werden, das der Stern an einem Faden entlang läuft. Stellt dafür die Nachführung der Montierung aus.
Wenn man nun die Nachführung einschaltet zeigt der Stern eine Abweichung von dem zuvor gewählten Faden.
Weicht der Stern im Fadenkreuz nach oben ab (Süden), so muss das Nordende der Azimutachse etwas nach Westen korrigiert werden. Weicht der Stern nach unten (Norden) an, so muss die Montierung etwas nach Osten gestellt werden.
Diese beiden Vorgänge muss man wahrscheinlich einige Male wiederholen, bis de Stern keine Abweichung mehr zeigt. Bestenfalls für 10 – 20 Minuten.
Teil 2 PolhöheDie Einstellung des Fadenkreuzokulares darf nicht verändert werden! Jetzt muss man sich einen Stern in östlicher Richtung aussuchen, der ebenfalls nahe dem Himmeläquator ist. Nun muss man die Nachführung wieder einschalten, und die Abweichung des Sterns im Fadenkreuzokular beobachten.
Wenn der Stern nach Links abweicht dann muss man die Montierung höher einstellen. Wenn der Stern nach rechts unten abweicht, dann muss man die Montierung etwas niedriger einstellen. Die beiden Schritte muss so lange gemacht werden, bis der Stern 15-20 Minuten bei eingeschalteter Nachführung in der Mitte des Fadenkreuzokulares bleibt.
Diese Methode lohnt sich nur für den dauerhaften Aufbau, wie z.B. in einer Sternwarte. Mit ein bisschen Übung jedoch, macht man diese Arbeiten recht schnell während der Auskühlphase der Optiken.
Hier noch mal die Übersicht:
Stern im Süden, Abweichung nach unten: Azimut (Nordteil der Montierung)nach Osten
Stern im Süden, Abweichung nach oben: Azimut (Nordteil der Montierung) nach Westen
Stern im Osten, Abweichung nach unten: Polhöhe steiler
Stern im Osten, Abweichung nach oben: Polhöhe flacher
Stern im Westen, Abweichung nach unten: Polhöhe flacher
Stern im Westen, Abweichung nach oben: Polhöhe steiler
weiterführender Artikel zum
Thema Nachführung bei Taunus-AstronomieBearbeitet vom Moderator Donnerstag, 18. April 2013 22:13:40(UTC)
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