Nun, da möchte ich auch mal meine Sichtweise kund tun. Ich kann und will zwar keine Kaufratschläge geben, aber einfach nur mal meine Erfahrungen mit dem leidigen Thema Okulare dir erläutern.
Als erstes möchte ich anmerken, das ich (warscheinlich genau wie du) mir zuerst Plössl-Okulare besorgt hab. Plössl aus dem Grund, das ich einen Satz Okulare über den benötigten Brennweitenbereich habe, die einfach gesagt zum Start bezahlbar waren. Nach und nach hab ich (auf dem Gebrauchtwarenmarkt) mich dann nach höherwertigem Material umgeschaut.
Angefangen hab ich mit 'nem 13er LVW, welches ich sehr, sehr, sehr günstig bekam. Dieses Okular ist auch eigentlich das meistgenutzte Okular meiner Sammlung. Die Abbildung find ich schon recht gut, obwohl mir am Rand doch einige 'Unschönheiten' auffallen, nachdem ich mehr und mehr Vergleiche mit anderen Okularen habe. Ehrlich, als ich nur die Plössl-Okulare hatte, ist mit das auch nie so aufgefallen. Warscheinlich, weil ich's nicht anders gekannt hab. Fazit zum 13er, ich gäb's jetzt so schnell nicht wieder her.
Anschließend kam ein 3,5mm Hyperion, um in dem Hochvergrößerungsbereich was zu haben, weil erstens mein kürzestes Plössl einen sehr gewöhnungsbedürftigen Einblick hat und das Gesichtsfeld des Plössl nicht die Wucht ist. Weiterhin bin ich mit 3,5mm bei der förderlichen Vergrößerung und dazu einiges kurzbrennweitiger als mit meinem Plössl. Vom Einblickverhalten und sonstigen Eigenschaften ist's dem LVW am ähnlichsten, komfortables Feld und schöne Abbildung. Einzig problematisch ist hier - so empfinde ich es - das ich den Focus sehr genau einstellen muß. Auf kleinste Änderungen des Focus reagiert es nun mal direkt mit deutlicher Unschärfe. Das ist mir an den anderen Okularen nicht so extrem aufgefallen. Fazit: Ich muss ehrlich eingestehen, das dieses Okular das von mir am wenigsten genutzte Okular.
Ende Dezember kam dann zwischen dem 13er LVW und dem 3,5er Hyperion ein (neues) 7mm Nagler, mein zweithäufigstes Okular im Auszug. Auch dieses Okular muß gut fucussiert werden, da es schnell mit Unschärfe reagiert, aber nicht so extrem wie bei 3,5mm. Aber echt beeindruckend ist bei dem das riesige Gesichtsfeld und - boah - die feinsten Sterne, die ich mit meinem f/5 sehen kann. Fazit: Mein Eindruck von dem Teil ist wirklich Klasse. Wenn's nicht kaputt geht, bleibt's ein Leben lang.
Im Niedrigvergrößerungsbereich hab ich immer noch mein 32mm Plössl, hier schaue ich mich aber schon nach 'nem Ersatz um. Schön, im direkten Vergleich mit meinem Plössl, war das 31mm Nagler (Dank an Nils). Der Vergleich ist zwar zwischen Äpfeln und Birnen, aber da hab ich echt mal gesehen, was ein ordentliches Okular ausmachen kann. Mit meinem 32er hab ich nie das Trapez im Orion trenne können, mit dem 31er war's deutlich gtrennt.
Allgemein kann ich sagen, das der Unterschied von meinen Plössl-Okularen zu den höherwertigen Teilen schon deutlich ist, egal welche Marke oder Brennweite.
Womit soll man denn nun anfangen? Ich hab's so gemacht, das ich da angefangen hab, wo ich am meisten beobachte und nicht etwa von oben nach unten oder von nten nach oben. Das waren bei mit die mittleren Vergrößerungsbereiche, mit denen ich die offenen Haufen größere Nebel schön drin hab. Das kürzeste Okular kam wegen dem Jupiter, der ist nun weg und das Okular bleibt (mehr oder weniger) im Koffer. Das Nagler war und ist für mich hauptsächlich dann für die Kugelsternhaufen geplant gewesen, die ich mir gerne und lange anschaue (oh Mann, im Herbst hab ich mal 2 Stunden nur am
M15 verbracht).
Ist ja nur nich ein Thema, die leidigen Kosten für die Okulare. Die einfache Regel, das man das bekommt, was man bezahlt hat, kann ich voll und ganz bestätigen. Nun muß man für sich selbst ausmachen, was man bezahlen will, welche Leistung man haben will, welche Abstriche man machen will, welche Schwächen man in Kauf nehmen will, ...
Vielleicht hilft dir das ganze hier ja jetzt weiter...